Eine Wanderung durch aktive Rieselfelder?
“Das stinkt doch! Nein, danke!”, wird der Eine oder Andere denken. Falsch gedacht!
Seit 1985 sind diese Zeiten Vergangenheit, in denen ein unangenehmer Geruch über die Felder zog und bei der richtigen Windrichtung kilometerweit die Nachbarschaft an ihre Existenz erinnerte. Heute wird die Landschaft durch eine üppige Flora und Fauna geprägt und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein.
Überzeugen Sie sich selbst!
Schon die Anreise ins brandenburgische Schönerlinde mit der Oderlandbahn, auch “Heidekrautbahn” genannt, gibt einem das Gefühl einer kleinen Urlaubsreise.
Der Bahnhof liegt einige Meter außerhalb der Ortschaft. Quer durch Schönerlinde geht es vorbei an der schönen Feldsteinkirche bis zum Abzweig Hobrechtsfelder Weg. Dort wird die Berliner Allee verlassen. Nach einigen hundert Metern erreicht man den Ortsrand und geht auf einem begrünten Weg zwischen weiten Feldlandschaften hindurch. Dieser Weg trägt den Namen “Alter Bernauer Heerweg” und ist ein Teil des Barnimer Dörferweges, der die Rieselfelder komplett durchquert. Nach der Überquerung der nächsten Kreuzung wechselt das Landschaftsbild. Nun dominieren hohe Bäume, dichte Vegetation und der eine oder andere Wassergraben das Erscheinungsbild.
Doch kaum hat man die Rieselfelder erreicht, öffnet sich der Blick und man bekommt die Vielfältigkeit dieses Gebietes zu sehen. Weiter des Weges geht es bis zu einer großen Kreuzung, an der ein Wegweiser nach Norden (links) in Richtung Gorinsee weist und ein anderes Schild nach Süden (rechts) in Richtung Hobrechtsfelde. Zu diesem Zeitpunkt wird bitte nach Süden (rechts) abgebogen. Diese Kreuzung erreicht man zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Immer wieder sieht man nun links und rechts des Weges Skulpturen aus Stein bzw. Holz stehen. Diese Kunstwerke sind von Steinmetzen und Bildhauern in den letzten Jahren gefertigt worden und können nun auf einem Teilstück der Wanderung bewundert werden.
An der nächsten Gabelung folgt man der Ausschilderung zur “S-Bahn Buch” und schwenkt leicht nach rechts ab. Schnurgerade geht es weiter in Richtung Süden. Man verlässt diesen Weg erst an einem Abzweig, an dem die Skulptur der Künstlerin Elke Albers steht, namens “Unter Sandstein”. Dort wird nach Westen (rechts) abgebogen. Schon nach wenigen Metern befindet sich rechter Hand der “kleine Reinigungsteich”. Auf diesen kann man von einem kleinen Wall herabsehen, hinter dem dieser Teich liegt. Die Wanderung geht weiter bis zur südwestlichsten Ecke des Teiches. Dort befindet sich – ebenfalls auf dem Wall – eine Informationstafel über die Rieselfelder und die heutige Aufgabe des kleinen Reinigungsteiches. Am Fuße dieses Walls ist eine weitere Kreuzung. Hier folgt man weiterhin dem Weg nach Westen, bis man einen Wassergraben überquert. Dieser Graben trägt den Namen “Lietzengraben”. Auf der anderen Seite
des Grabens gabelt sich der Weg eindeutig einmal nach Südwesten (links) und einmal geht es weiter geradeaus. Aber es zweigt auch ein weiterer Weg nach Norden (rechts) ab. Dieser Abzweig ist deutlich kleiner als die breiteren Wege und ist auch erst deutlich zu sehen, wenn man direkt vor ihm steht. Genau auf diesem geschotterten Weg geht es weiter parallel zum Wassergraben. Dieser wildromantische, teilweise zugewachsene Weg stößt nach einiger Zeit wieder auf einen breiten Weg. Dem aufmerksamen Wanderer wird dieser Weg bereits bekannt vorkommen. Es ist wieder der “Alte Bernauer Heerweg”. Also bitte nur den Weg kreuzen und weiter dem Graben folgen. Nach einer lang gezogenen Linkskurve gelangt man in den Bereich des großen Reinigungsteiches. Einfach dem Weg bis zur nächsten großen Kreuzung folgen und schon befindet man sich direkt an den Teichen. Auf einem Hügel stehen weitere leicht zu findende Informationstafeln, die sowohl die Geschichte der
Rieselfelder als auch die Verfahrensweise des großen Reinigungsteiches inklusive der Teichspirale erläutern.
Ach ja, und wie war das noch mit dem Stinken in den Rieselfeldern?!
Weiter geht es nun in nordöstliche Richtung (rechts). Nach einiger Zeit knickt der Weg nach Südosten (rechts) ab und man überquert ein weiteres Mal den Lietzengraben und folgt weiter dem Weg. Und schon geht es wieder zurück auf den “Alten Bernauer Heerweg”. Von dort folgt man diesem erneut nach Nordosten (links), bis man wieder die Kreuzung in Richtung Gorinsee erreicht hat. Diesmal geht es jedoch nicht nach Hobrechtsfelde, sondern in Richtung Gorinsee (links). Wieder schnurgerade zieht sich dieser Weg durch die Landschaft. Erneut wird der Lietzengraben überquert. Nach ca. einem Kilometer verlässt man die Bucher Rieselfelder und streift die Ortschaft Gorinsee. Nach weiteren 700 Metern auf der Hobrechtsfelder Straße gelangt man an die Bernauer Straße und damit an das Ende der Wanderung. Von dort fährt der Bus Montag bis Freitag in Richtung Bahnhof Schönwalde, von wo aus man mit der Heidekrautbahn zurück nach Berlin fahren kann, oder in die andere Richtung
zum S-Bahnhof Bernau.
Da die Busse auf dieser Linie nicht allzu häufig verkehren, kann man die Zeit am Gorinsee auch sehr gut mit Erfrischungen überbrücken. Einerseits gibt es die Möglichkeit, ins Gasthaus am Gorinsee (mit Biergarten) einzukehren, andererseits bietet das erfrischende Nass des Gorinsees bei warmem Wetter eine willkommene Abkühlung.
Kleiner Tipp: Auf jeden Fall sollte man sich vorher erkundigen, wann die Busse fahren. Und am Wochenende heißt es sowieso: Wanderung durch den Wald zum Bahnhof Schönwalde (ca. 4 km).