Beschluss:
Das Bezirksamt wird ersucht eine E-Government-Strategie
für ein “Virtuelles Rathaus Lichtenberg” zu erarbeiten.
Die Strategie sollte folgende Ziele anstreben:
·
Verbesserung
von Bürgernähe und Kundenorientierung
- zielgruppenorientierte, ggf. mehrsprachige Bereitstellung von Informations-
und Dienst-
leistungsangeboten
- umfassende und aktuelle Information von Bürgern und Unternehmen rund um die
Uhr
über Dienstleistungen, Formulare,
Vorschriften und Gesetzestexte
- Kommunikationsangebote außerhalb von Öffnungszeiten, z. B. durch
Kontaktformulare
und Erreichbarkeit der Mitarbeiter über
E-Mail
- richtige Ansprechpartner ohne Wartzeiten auffindbar
- Dienstleistungen schneller und mit weniger Aufwand für alle Beteiligten
erbringen
- Behördengänge vermeiden bzw. reduzieren
·
Förderung
von Bürgerengagement zur Stärkung des Gemeinwesens und Verbesserung des
Gemeinwohls
- Steigerung von Verwaltungstransparenz
- Schaffung neuer Partizipationsmöglichkeiten
·
Ausbau
der verwaltungsübergreifenden Zusammenarbeit
- fachübergreifende Nutzung von Daten- und Informationsbeständen
- Anschluss an überregionale Intranets
- Nutzung zentraler Dienstleistungen, wie Verzeichnisdienste
- Vorrang von E-Mail vor dem Austausch von Papierdokumenten (papierarmes Büro)
·
Verbesserung
der Mitarbeiterzufriedenheit in der Verwaltung
- Steigerung der internen Informiertheit und Motivation
- Verbesserung der Arbeitsstituation und Entwicklungsmöglichkeiten
- Schaffung neuer Arbeitsformen, wie z. B. Telearbeit
·
Prägung
eines modernen Images und Standortmarketing für Lichtenberg
Der Erstellung der Strategie muss eine umfassende Analyse
der Ausgangslage vorausgehen. Weiterhin sind sämtliche vom Bezirksamt
angebotenen Dienstleistungen auf ihre Online-Fähigkeit zu überprüfen. Der
Vorgang der Leistungserbringung ist in Teilprozesse zu zerlegen. Für Teilprozesse,
die in mehreren Dienstleistungen vorkommen, sind einheitliche Lösungen
anzustreben. Durch eine technologieorientierte Überarbeitung von
Geschäftsprozessen sind Medienbrüche zu vermeiden, die Abläufe zu optimieren
und Gemeinsamkeiten zu erhöhen. Mit Dienstleistungen, die Lichtenberg für ganz
Berlin erbringt, sollten Pilotprojekte gestartet werden.
Regelungen, Vorschriften und Verfahrenskomponenten sind auf
den Prüfstand zu stellen. Mitarbeiter müssen kontinuierlich im Umgang mit der
Informationstechnik aus- und weitergebildet werden. Die Akzeptanz der
Reformmaßnahmen durch die Mitarbeiter ist sicherzustellen.
Bestehende Sicherheitsregeln sowie die Fragen des
Datenschutzes sind bereits bei der strategischen Planung miteinzubeziehen.
Die E-Government-Strategie ist jährlich zu aktualisieren und
der BVV zur Kenntnis zu geben. Außerdem ist sie auf der Homepage des Bezirks
Lichtenberg zu veröffentlichen. Ein Forum soll Bürgern, Mitarbeitern,
IT-Dienstleistern und anderen Kommunen ermöglichen die Strategie zu
diskutieren. Anregungen und Hinweise aus dem Forum sind in der Fortschreibung
der Strategie zu berücksichtigen.
Bei Erstellung und Umsetzung der Strategie ist ein enger
Kontakt zu anderen Dienststellen des Landes Berlin, insbesondere zu anderen
Bezirken zu pflegen. Es sollte eine gemeinsame IT-Infrastruktur genutzt werden,
Parallelentwicklungen sind zu vermeiden und wiederverwendbare Konzepte und
Anwendungen auszutauschen. Erfahrungen von Pilotprojekten - besonders aus dem
Rahmen des Leitprojekts MEDIA@Komm - sind einzubeziehen.