Friedrichshain-Kreuzberg im Gesunde-Städte-Netzwerk

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Seit Juni 1999 ist Kreuzberg Mitglied im Gesunde-Städte-Netzwerk, nach der Bezirksfusion am 01.01.2001 auch der Ortssteil Friedrichshain.

Gemäß dem WHO-Programm ist eine “Gesunde Stadt” eine Stadt (oder eine Gemeinde oder Bezirk), in der alle Politikbereiche ihre Entscheidungen auf Gesundheitsverträglichkeit überprüfen und auf mehr Gesundheit ausrichten.

In Deutschland haben sich ca. 80 Städte, Gemeinden und Bezirke zum Gesunde-Städte-Netzwerk zusammengeschlossen. In Berlin sind zurzeit neun Bezirke sowie auch die Stadt selbst Mitglied – zwischen diesen findet eine Zusammenarbeit im Gesunde-Städte-Regionalverbund Berlin statt.

Die Kriterien für die Teilnahme am Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland werden als sogenanntes 9-Punkte-Programm bezeichnet. Diese Kriterien dienen als Handlungsgrundlage und stellen die verbindliche Basis für die Mitarbeit von Städten, Gemeinden und Bezirken dar. Es fordert u. a. die politisch verbindliche Unterstützung durch die politischen Entscheidungsgremien, ressortübergreifende und kooperative Infrastrukturen zu errichten, Gesundheitsförderung als Querschnittsbereich bei allen öffentlichen Planungen und Entscheidungen zu berücksichtigen sowie tatsächliche Mitwirkungs- und Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung.

Friedrichshain-Kreuzberg ist der jüngste Berliner Bezirk mit einem Anteil von 15 Prozent Kindern unter 18 Jahren und einem hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Er ist zugleich der kleinste und am dichtesten besiedelte Bezirk mit circa 260.000 Einwohnern, mit der geringsten Grünfläche je Einwohner und hohen gesundheitlichen und sozialen Belastungen. Unter Berücksichtigung des Einflusses der sozialen Lage auf die Gesundheit hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Abstimmung mit der Bezirkpolitik folgende prioritäre Ziele und Schwerpunkte gesetzt:

  • Gesundheitsförderung und Prävention mit Kindern und Familien, insbesondere in schwierigen Lebenslagen
  • Sicherung von Chancengleichheit bei der Gesundheitsförderung und Gesundheits-versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund

Die positiven Ressourcen des Bezirks wie die lange Tradition der Bürgerbeteiligung, nachbarschaftliche Kiezstrukturen, Vielfalt der Kulturen, reiche Projektelandschaft und eine engagierte Bezirkspolitik sollen bei der Umsetzung der Ziele genutzt werden.

Kompetenzzentrum für Migration, Integration und Gesundheit

Friedrichshain-Kreuzberg ist im Gesunde-Städte-Netzwerk als Kompetenzzentrum für Migration, Integration und Gesundheit anerkannt. Im Rahmen des Interkulturellen Gesundheitsnetzwerkes führt Friedrichshain-Kreuzberg die langjährigen Erfahrungen und das interkulturelle Wissen von zahlreichen beteiligten Personen und Institutionen der Migrations- und Gesundheitsarbeit zusammen. Dabei wurden gemeinsame Projekte entwickelt wie der Aufbau eines qualifizierten berlinweiten Gemeindedolmetschdienstes, die Beteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund zur Planung und Entwicklung einer „Gesunden Stadt“, und der Zugang zur medizinischen und psychosozialen Versorgung für Menschen ohne Papiere. Darüber hinaus erfolgt die Mitarbeit in fachlichen und politischen Gremien wie der Landesgesundheitskonferenz und dem Berliner Frauengesundheitsnetzwerk. Zudem werden Fachtagungen und Kongresse wie das Forum Migration und Flucht des jährlichen Public Health-Kongress Armut und Gesundheit inhaltlich gestaltet und moderiert.

Das Kompetenzzentrum für Migration, Integration und Gesundheit Friedrichshain-Kreuzberg bietet Unterstützung an bei der Konzept- und Projektentwicklung, Organisation von Fachveranstaltungen, wissenschaftlichen Arbeiten oder der Referenten- und Expertensuche.

Hier erfahren Sie mehr über das Gesunde-Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland und über den Gesunde-Städte-Regionalverbund Berlin