Auch die Fotoausstellung wurde mit Fördermitteln der SKEW sowie einem Eigenbeitrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg finanziert. Anlässlich der Eröffnung der Fotoausstellung am 4. November 2024 reisten die Leiterin der Bildungsverwaltung, Ievgeniia Spysovska sowie die Leiterin der Investitions- und Kommunikationsabteilung, Nataliia Koliada, aus Darnyzja an. Im Rahmen der Besuchsreise organisierte die Organisationseinheit Klima und Internationales des Bezirksamts ein Programm, das zum Kennenlernen des Bezirks einlud sowie aktuelle Handlungsbedarfe in Darnyzja und zukünftige Kooperationsprojekte in den Blick nahm.
Besuch aus der Ukraine anlässlich der Fotoausstellung „Darnyzja“ in Friedrichshain
Bild: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind bald 1000 Tage vergangen. Kein Tag ohne Luftalarm, dafür jeder Tag mit Angst ums Überleben. Diese Realität ist Alltag in Kyjiw-Darnyzja, dem ukrainischen Partnerbezirk von Friedrichshain-Kreuzberg. Hier leben aktuell fast eine halbe Million Menschen. Schon vor dem Krieg war Darnyzja einer der am dichtesten besiedelten Bezirke. Seit 2014 hat Darnyzja die größte Anzahl an Binnenvertriebenen landesweit aufgenommen.
In der Fotoausstellung „Darnyzja“ zeigt die OSTKREUZ-Fotografin Johanna-Maria Fritz Bewohner*innen des Bezirks, die einem Alltag nachgehen, der sich auf den ersten Blick nicht sehr vom Alltag in Berlin unterscheidet: Eine Mutter mit ihrer Tochter auf dem Spielplatz, ein Kinder- und Jugendorchester beim Musizieren, ein altes Ehepaar beim Angeln. Und doch drücken die Aufnahmen aus, wie allgegenwärtig der Krieg ist, wenn Kindergartenkinder spielerisch Minen kennenlernen oder Jugendliche in Schulen Tarnnetze für die Armee knüpfen.
Die Fotos von Johanna-Maria Fritz signalisieren eindrücklich, mit wie viel Mut und Widerstandskraft die ukrainische Gesellschaft für ihre Freiheit einsteht. Da Darnyzja ein Bezirk mit einer besonders hohen Geburtenrate ist, erinnern die Fotos auch daran, dass dort eine neue Generation heranwächst, die in ihrem bisherigen Leben nur Krieg kennt. Um den Kindern und Jugendlichen daher zumindest ein wenig Normalität und eine Zukunftsperspektive zu geben, läuft der Kita- und Schulbetrieb auch während der russischen Angriffe weiter.
Um den ukrainischen Partnerbezirk bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. wurden vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Fördermittel von der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) in Höhe von 225.000 Euro eingeworben sowie 25.000 Euro Eigenmittel aufgebracht. Mit diesen Geldern wurden Schutzräume in Schulen und Kultureinrichtungen eingerichtet. So konnten die 41 Schulen in Darnyzja sowie drei Kultureinrichtungen unter anderem mit Erste-Hilfe-Kästen, Funkgeräten, Notheizungen, Ladestationen und Klappstühlen ausgestattet werden.