Auftaktveranstaltung der Kinderarmutsprävention in Friedrichshain-Kreuzberg

Max Kindler, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit bedankt sich für das große Interesse am Auftakt der Initiative gegen Kirnderarmut

Am Mittwoch, den 5. Juni, fand im BA-Saal des Rathauses Friedrichshain das amtsübergreifende Auftakttreffen zur Kinderarmutsprävention des Bezirks statt. Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie, Max Kindler, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, und Annemarie Brandt, Koordinatorin für Kinderarmutsprävention, fanden einleitende Worte für einen gelungenen Start dieser Initiative.

Max Kindler, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, wies in seinen Begrüßungsworten auch darauf hin, dass die Zahl der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen in unserem Bezirk, wie in ganz Berlin, sehr hoch sei. Zu hoch. Daher freue er sich besonders darüber, dass die unterschiedlichsten Bereiche, die mit dem betroffenen Personenkreis arbeiten, so zahlreich am heutigen Auftakt teilhaben. Nur gemeinsam könne eine Strategie entwickelt und umgesetzt werden, zur Verbesserung der Lage von armutsgefährdeten Kindern, Jugendlichen und deren Familien in Friedrichshain-Kreuzberg.

Annemarie Brandt, Koordinatorin für Kinderarmutsprävention begrüßt die amtsübergreifenden Teilnehmer*innen der Auftaktveranstaltung

Annemarie Brandt, Koordinatorin für Kinderarmutsprävention, erklärte, ab wann man von Kinderarmut sprechen könne und welche Gebiete im Bezirk hiervon am meisten betroffen seien. So leben in Friedrichshain-Kreuzberg 24,5 Prozent der Kinder unter 15 Jahren in einer Bedarfsgemeinschaft, in der eine Person Leistungen nach Sozialgesetzbuch II bezieht. Damit gelten sie als von Kinderarmut betroffen.

Kinder und Jugendliche gelten ebenfalls als armutsgefährdet, wenn in ihren Familien weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Bundesmedian) zur Verfügung steht. So betrachte man zum Beispiel einen alleinerziehenden Elternteil mit einem Kind (unter 14 Jahre) und einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.546 Euro als arm.

Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie erläutert die Berliner Strategie gegen Kinderarmut

Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie und Vorsitzender der Landeskommission Kinder- und Familienarmut, stellte die Berliner Strategie gegen Kinderarmut vor. Er folgte der Frage, was armutsgefährdete Kinder und Jugendliche benötigen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und ihre Entwicklungspotentiale zu erhalten. Die unterschiedlichen Ziele teilte er vier Bereichen unter:
  • Teilhabe (zum Beispiel:Sport, soziale Unterstützung, Teilhabe an Ferienerlebnissen)
  • Bildung (Sprachkompetenz, frühkindliche Bildung, Chance auf bestmöglichen Schulabschluss)
  • Gesund aufwachsen (Gesunde Ernährung, Kompetenz sich altersgerecht zu bewegen, seelische Unterstützung/Stärkung)
  • Materielle Versorgung. (Unterstützung der Eltern zur Integration in Arbeit, Familien erhalten Unterstützung für bedarfsgerechten Wohnraum, Kinder und Jugendliche erhalten teilhabesichernde finanzielle Leistungen)

Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie beantwortet die Fragen der Mitarbeiter*innen des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg

Ideal wäre es aus Sicht des Staatssekretärs für Jugend und Familie, wenn Familien zum Beispiel automatisch einen Kita-Gutschein per Post bekommen können – ohne Antrag. Daran arbeite er gerade.

Im Anschluss teilten sich alle Teilnehmer*innen auf, um in Gruppen zu erarbeiten, wie in Friedrichshain-Kreuzberg das Ziel erreicht werden kann, dass alle Kinder und Jugendliche hier gut und gesund aufwachsen können.