Workers‘ Memorial Day – Gedenken vor dem Rathaus Kreuzberg

Aktion zum Workers Memorial Day

Anlässlich des Workers‘ Memorial Day gedachte Oliver Nöll, stellvertretender Bezirksbürgermeister Friedrichshain-Kreuzberg und Stadtrat für Arbeit, gemeinsam mit Gewerkschafter*innen und Aktiven vor dem Rathaus Kreuzberg den Beschäftigten, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit durch Unfall oder Berufskrankheit ihr Leben verloren haben. Im Rahmen des Gedenkens wurden Fahnen zum Workers‘ Memorial Day gehisst und eine Schweigeminute eingelegt.

Oliver Nöll betonte, dass das Ringen für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz immer noch hochaktuell ist. Allein in Deutschland sterben jeden Tag drei bis vier Menschen auf der Arbeit, auf dem Weg dorthin oder an unfallbedingten bzw. berufskrankheitsbedingten Spätfolgen. Täglich ereignen sich tausende Arbeitsunfälle. Auch in Berlin sind allein im vergangenen Jahr (2022) sieben Menschen durch Arbeitsunfälle verstorben: durch Stürze aus großer Höhe, einen tödlichen Stromschlag oder Kollision mit Fahrzeugen. Jeder dieser sieben Menschen ist einer zu viel. Und neue Entwicklungen bringen auch neue Probleme: allein im Bereich der Lieferdienste hat sich die Zahl der jährlichen Arbeitsunfälle von 2017 bis 2022 mehr als verzehnfacht!

Dieter Szabadi, IG BAU, Arbeitsgemeinschaft für Gesundheit und Sicherheit, wies ergänzend auf das diesjährige Motto „Unsichtbare Gefahren sichtbar machen” hin. Unsichtbare Gefahren: das können krebserregende Stoffe oder auch Krankheitserreger sein aber auch Stress und andere psychosoziale Belastungen. In der Bau-Branche stellt der Umgang mit krebserregenden Stoffen wie Asbest eine hohe Gefährdung dar. Dieter Szabadi rief dazu auf, die Arbeitsschutz-Kontrollen zu verstärken und persönliche Schutzausrüstung wie Masken, Helm, Handschuhe etc. zu nutzen.

Karin Wüst von der Berliner Beratungsstelle Berufskrankheiten berichtete aus Ihrer Arbeit in der Unterstützung von Beratung von Betroffenen, die sich um eine Anerkennung als Berufskrankheit bemühen.

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