Lebensraum Birke – Fauna
Eine Birke dient Studien zufolge, bis zu 570 verschiedenen Insektenarten Raum zum Leben. 32 Vogelarten ernähren sich u.a. von den Birkenfrüchten und Bienen fliegen gerne die Kätzchen an.
Eine Käferart ist der Birken-Blattroller, der den vorderen Teil der Blattspreite in einen kunstvolles, tütenförmiges „Päckchen“ umbaut, in das er seine Eier ablegt. Eine auffallende spezialisierte Art ist die Große Birkenblattwespe. Die Birkenwanze kommt zwar auch an anderen Laubbäumen vor, ist aber auf Birke besonders häufig. Diese Art kann dem Menschen bei Massenflügen im Herbst gelegentlich lästig werden. Vogelarten mit einer gewissen Bindung an die Birke sind Birkenzeisig und Polar-Birkenzeisig.
Das städtische Birkensterben
Zwei Dinge mag die Birke nicht: Nasse Füße und Trockenstress. Der Klimawandel bringt beides mit sich. Winter und Frühling sind oftmals zu warm, der Niederschlag erfolgt durch extremen Starkregen und im Sommer folgen zudem wochenlange Hitze- und Trockenperioden. Die Birken können keine Reservestoffe aufbauen und einlagern und sterben langsam ab. Die Bodenbedingungen für Straßenbäume in zu kleinen Pflanzlöchern, umgeben von Asphalt, führen dazu, dass bei Regen die Wurzeln nicht durch Versickerung erreicht werden und stattdessen gleich über die versiegelten Flächen in die Kanalisation abläuft. Zudem sind die Temperaturen in der Stadt durch fehlenden Luftaustausch, aufgeheizte Straßen und Hausfassaden höher. Damit gefährden die geschwächten Bäume die Verkehrsicherheit durch abbrechende Äste und umfallende Bäume. Neben künstlicher Bewässerung und Baumpatenschaften bzw. Unterstützung durch nachbarschaftliche Gießgruppen als Erste Hilfe benötigen die Stadtbäme fürs Überleben künftig größere Pflanzlöcher und mehr unversiegelte Flächen.