Tier des Monats: Wildbiene

Biene

Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!

Warum Bienen so wichtig sind
Viele kennen die Leistungen der Honigbienen als Bestäuberinnen in der Natur und im Obst- und Gemüseanbau. Die Bedeutung der Wildbienen wurde lange unterschätzt. Viele fliegen schon, wenn es den Honigbienen noch zu kalt oder zu nass ist. Mauerbienen bestäuben um ein vielfaches effizienter als die Honigbienen.
Bienen bestäuben 80 Prozent aller hiesigen Wild- und Nutzpflanzen. Ohne Bestäubung durch Bienen keine Früchte und keine Samen. Durch ihre Spezialisierung bestäuben Wildbienen Pflanzen, die die Honigbienen aufgrund ihres Körperbaus nicht bestäuben können oder links liegen lassen. Für eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen braucht es neben den Honigbienen auch eine artenreiche Wildbienenfauna.
Ein Drittel von allem, was wir essen, hängt von der Bestäubung durch Bienen ab!

Warum es den Bienen so schlecht geht
Die Nistmöglichkeiten der Wildbienen werden immer seltener, da Flächen versiegelt und Totholz entfernt wird. Rund 300 von 560 Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste.
Hinzu kommen die negativen Auswirkungen von Monokulturen in der Landwirtschaft. In den letzten Jahren ist das Nahrungsangebot auf Feldern und in Gärten zurückgegangen.
Pestizide, wirken nicht nur auf Schädlinge, sondern sind tödlich für Bienen, stören ihre Orientierung oder schwächen ihr Immunsystem.

Was kann ich tun? Wildbienenhabitate anlegen!
Neben dem Anlegen von Wildblumenwiesen und bestäuberfreundliche Balkonbepflanzungen, können wir durch sogenannte „Insektenhotels“ an sonnigen Orten Habitate u.a. für Wildbienen schaffen.
Verschiedene Bauformen und Tipps bekommen Sie dienstags und donnerstags von 14-16 Uhr in unserem Umweltbildungszentrum Lokschuppen. Auch der NABU oder der BUND e.V. haben auf ihrer Website verschiedene Bauanleitungen.
Wie Sie helfen können, erfahren Sie auch hier.

323 Wildbienenarten sind in Berlin bislang bekannt. Das Bezirksamt und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz setzen sich gemeinsam für die Aufwertung öffentlicher Grün- und Freiflächen für bestäubende Insekten ein .

Auf der interaktiven Karte sind alle umgesetzten und geplanten Projektwiesen zu finden. In unserem Bezirk finden sie sich im Wriezener Park, an der Baerwaldstraße und auf dem Moritzplatz.

Rezept des Monats: (Wild-)Bienenfutter mal ganz anders
Der Frühling ist der richtige Zeitpunkt, um Blühecken oder Blühflächen vorzubereiten. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, Zerstörung von Lebensräumen und weiteren Gründen finden Insekten in unserer Landschaft häufig nicht mehr ausreichend Nahrung. Ein Blühflächenkonzept muss aber kein Thema des Bezirks bleiben. Jeder kann Blühecken in seiner näheren Umgebung und dadurch ein reiches Nahrungsangebot für Insekten schaffen.

Mit Saatgutkugeln können triste Flächen in blühende Landschaften verwandelt und folglich Lebensräume für Insekten wie Schmetterlinge und Bienen geschaffen werden. Saatgutkugeln oder Samenbomben sind runde Erdkugeln voller Samen, aus denen bunte Blühwiesen entstehen und somit die regionale Artenvielfalt unterstützt wird.

Achtung: Samenbomben dürfen nicht in die freie Landschaft oder auf öffentliche Flächen gestreut werden. Ihre Verwendung ist nur im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon erlaubt.

Das Rezept des Monats steht ganz unter dem Motto „Bienenfutter“ und beschreibt, wie man in drei einfachen Schritten Bienenfutter in Form von Saatgutkugeln herstellen und verteilen kann.

Zutaten für ca. 15 Saatgutkugeln:

  • 250 ml Tonerde oder gemahlenen Baulehm
  • 250 ml Komposterde oder Blumenerde ohne Torfzusatz
  • 1 Teelöffel Saatgut
  • 60 ml Wasser

Besonders beliebtes Saatgut sind regionale Wildblumen oder Gartenblumen: Sie machen triste Ecken bunter und freundlicher. Auch Kräutersamen können mit Hilfe der Saatgutkugeln schnell und einfach verteilt werden. Je nachdem wie die Samenkugeln bestückt werden, wachsen daraus ein- oder mehrjährige Pflanzen, die sich bei optimalen Bedingungen von selbst vermehren.

  1. Trockene Bestandteile gründlich mischen, Wasser dazugeben und „Teig“ kneten, ggf. Noch etwas Erde dazu, bis der Teig klebrig ist
  2. Saatgutkugeln formen, zwischen den Handflächen zu etwa Waldnussgroßen Kugeln rollen
  3. Samenbomben trocknen besonders gut auf Zeitungspapier oder in Eierkartons, täglich wenden (ca. 4 Tage)

Am besten verteilt man Samenbomben, wenn es regnet (oder kurz vorher:-). Sie können aber auch mit der Gießkanne angefeuchtet werden. Der ideale „Wurfzeitraum“ startet im Frühjahr und geht bis September.

Besonders gut geeignet sind sonnige Flächen mit offenem Boden. Auf Rasen oder Flächen unter Sträuchern / Bäumen können sich die Samen nicht gut entwickeln.

In der Regel dauert es 1 bis 4 Wochen, bis die Samen keimen. Viel Spaß beim Herstellen, Verteilen und Verschenken!

  • Mehr Informationen aus dem Bereich Umweltbildung finden Sie hier.
  • Unser Tier des Monats im März war der Waldkauz.
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