Wein

Ein Tisch im freien auf dem 2 verschiedene Sorten Wein in 2 Flaschen und in 2 Gläsern stehen, davor 2 Sorten Weintrauben und ein Baguette

Am Nordhang des Kreuzbergs (Viktoriapark) auf einem Gärtnereigelände wachsen etwas versteckt Weinreben, die jedes Jahr abgeerntet und zu einem besonderen Wein verarbeitet werden.

Der Kreuzberg blickt auf eine lange Weinbautradition zurück. Schon 1450 gab es hier über 100 Weinbauern. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert war die Weinerzeugung so umfangreich, dass man dazu überging, Weine nach Preußen, Polen und Russland zu exportieren. Doch schon 1736 verordnete König Friedrich Wilhelm der I., die Weinberge auf andere Kulturen umzustellen. Der arbeitsintensive Weinanbau mit seinen klimatisch bedingten unsicheren Ertragsergebnissen war auf Dauer nicht rentabel. Weitere Gründe für den Rückgang des Weinanbaus waren der strenge Winter 1739/40, der fast alle Weinkulturen in und um Berlin durch die ungewöhnliche Kälte zerstörte und ein verändertes Konsumverhalten der Bürger, die nun mehr süße Südweine oder bayrisches Bier bevorzugten.

Den Grundstein für den heute auf dem Kreuzberg angebauten Wein legte 1968 die Kreuzberger Partnerstadt Wiesbaden, die dem Bezirk fünf Rebstöcke der Sorte Riesling vom Neroberg schenkte. In den Jahren 1971 und 1973 stifteten der ebenfalls partnerschaftlich verbundene Kreis Bergstraße 25 Rebstöcke und 1975 die Partnerstadt Ingelheim am Rhein 20 Rebstöcke der Sorte Blauer Spätburgunder. In den nachfolgenden Jahren wurden dem Bezirk weitere Rebstöcke zum Geschenk gemacht, so dass auf dem Kreuzberg jetzt ca. 300 Rebstöcke kultiviert werden.

Die kleinen Flaschen werden nicht verkauft, sie sind ein Kleinod, das als besonderes Präsent vom Bezirksamt verschenkt oder gegen eine Spende abgegeben wird.

Xwein

Bürger*innenbeteiligung zur Namensfindung für den Kreuzberger Wein

Die bisherigen Namen der gekelterten Weine Kreuz-Neroberger (Weißwein) und Kreuz-Ingelberger (Rotwein), dürfen nicht mehr verwendet werden, da sie sich auf eine Herkunftsregion beziehen. Deshalb hat das Bezirksamt die Bürger*innen für eine neue Namensfindung eingebunden. Sie konnten bis Dezember 2021 ihre Ideen einreichen. Die Jury zur Findung eines neuen Namens für den Wein hat auf Basis der Ideen der Bürger*innen einen dauerhaften Namen für den Wein ausgewählt. Dieser wird nach weinrechtlicher Prüfung verkündet.