Wohnatlas Berlin: Karten (Stand 2022)

Alexanderplatz

Berlin weist ein vielfältiges und qualitätsvolles Wohnungsangebot auf. Insgesamt wird seit einigen Jahren jedoch durch die stark angestiegene Nachfrage eine zunehmende Angebotsverknappung beobachtet. Der Berliner Wohnungsmarkt ist spätestens ab 2013 mit Inkrafttreten der „Kappungsgrenzen-Verordnung“ als angespannt zu bezeichnen.

Das Bundessozialgericht erklärte 2010, dass es sich bei der Stadt Berlin um einen homogenen und in sich verbundenen Lebens- und Wohnbereich handle, da der örtliche Nahverkehr auf die Erreichbarkeit des Stadtkerns von allen Stadtquartieren ausgerichtet sei. Bei den Einzelmerkmalen des Wohnens unterscheiden sich die verschiedenen Stadtquartiere aber mehr oder minder stark. Der “Wohnatlas Berlin” stellt ausgewählte Merkmale des Berliner Wohnungsmarktes auf der Ebene der Prognoseräume dar. Die 58 Prognoseräume, in denen durchschnittlich rd. 66.000 Menschen wohnen, sind die oberste räumliche Bezugsebene des Systems lebensweltlich orientierte Räume (LOR), welches Berlin für die sozialstatistische Berichterstattung eingeführt hat.

Im Folgenden sind die Merkmale des Wohnungsmarktes mit Kurzbeschreibung aufgeführt zu denen man sich Karten und Sachdaten aus dem „Wohnatlas Berlin“ im Geoportal anzeigen lassen kann. Eine Zusammenfassung der Sachdaten aus dem „Wohnatlas Berlin“ ist ebenfalls verfügbar.

  • Zusammenfassung Sachdaten Wohnatlas 2022

    XLSX-Dokument (21.0 kB)

  • Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II an den Einwohnerinnen und Einwohnern 2022:

    Ende 2022 lebten 12,16 % der Einwohnerinnen und Einwohner Berlins in Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Auf der Ebene der Prognoseräume wird der Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaften an den gesamten Einwohnerinnen und Einwohnern des Prognoseraums dargestellt.

    Die höchsten Anteile verzeichneten die Prognoseräume Gesundbrunnen (Mitte) mit 26,78 % und Kreuzberg Nord (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 27,90 %. Die geringsten Anteile verzeichneten die Prognoseräume Kaulsdorf/Mahlsdorf (Marzahn-Hellersdorf) mit 2,33 % und Grüner Norden (Reinickendorf) mit 2,96 %.

  • Veränderung des Anteils der Personen in Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II an den Einwohnerinnen und Einwohnern von 2017 bis 2022:

    Ende 2022 lebten 12,16 % der Einwohnerinnen und Einwohner Berlins in Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II), Ende 2017 waren es noch 14,59 %. Dies entspricht einem Rückgang von 2,43 %-Punkten. In 49 Prognoseräumen konnte ein Rückgang der Leistungsempfänger nach SGB II verzeichnet werden.
    Den größten Rückgang wiesen die Prognoseräume Gesundbrunnen (Mitte) mit 6,59 %-Punkten und Kreuzberg Nord (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 6,03 %-Punkten auf.

    In neun Prognoseräumen stieg der Anteil an Leistungsempfängern nach SGB II, wobei Lichtenberg Süd (Lichtenberg) mit 1,31 %-Punkten und der Prognoseraum Treptow-Köpenick 3 (Treptow-Köpenick) mit 1,24 %-Punkten den höchsten Anstieg zu verzeichnen hatten.

  • Umgewandelte Wohnungen 2022 von Miet- in Eigentumswohnungen pro 1.000 Wohnungen:

    2022 wurde in Berlin 0,86 % des Wohnungsbestandes (2021) nach dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG) von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Auf der Ebene der Prognoseräume wird die Umwandlungsquote pro 1.000 Wohnungen dargestellt.

    In drei Prognoseräumen lag die Umwandlungsquote bei mehr als 20. Der Prognoseraum Wedding (Mitte) wies mit 24,62 pro 1.000 Wohnungen die höchste Umwandlungsquote auf, gefolgt von dem Prognoseraum Südliches Weißensee (Pankow) mit 22,87 pro 1.000 Wohnungen.

    Die Umwandlungsrate lag 2022 in vier Prognoseräumen unter einer von 1.000 Wohnungen. In weiteren vier Prognoseräumen haben in 2022 keine Umwandlungen stattgefunden.

  • Umgewandelte Wohnungen 2017-2022 von Miet- in Eigentumswohnungen pro 1.000 Wohnungen:

    2017 bis 2022 wurden in Berlin 5,57 % des Wohnungsbestandes (2016) nach dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG) von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Auf der Ebene der Prognoseräume wird die Umwandlungsquote pro 1.000 Wohnungen dargestellt. Die höchsten Umwandlungsquoten verzeichneten die Prognoseräume Friedrichshain Ost (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 138,22 pro 1.000 Wohnungen und Charlottenburg Zentrum (Charlottenburg-Wilmersdorf) mit 130,01 pro 1.000 Wohnungen. Vier Prognoseräume wiesen eine Umwandlungsquote von weniger als fünf auf. In den Prognoseräumen Charlottenburg Nord (Charlottenburg-Wilmersdorf) und Hellersdorf (Marzahn-Hellersdorf) wurden im Zeitraum 2017-2022 keine Wohnungen umgewandelt.

  • Wohnungsverkäufe 2022 pro 1.000 Wohnungen:

    2022 wurden in Berlin 0,47 % des Wohnungsbestandes (2021) veräußert. Unberücksichtigt geblieben sind dabei Verkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen, Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Paketverkäufe. Eine Teilungserklärung (Umwandlung) muss vorgelegen haben. Auf der Ebene der Prognoseräume wird die Veräußerungsquote pro 1.000 Wohnungen dargestellt. Vier Prognoseräume verzeichneten mehr als zehn Veräußerungen pro 1.000 Wohnungen. Die höchste Veräußerungsquote hatte der Prognoseraum Friedrichshain Ost (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 11,96. Die Veräußerungsquote lag in 19 Prognoseräumen unter zwei von 1.000 Wohnungen. Die geringste Veräußerungsquote gab es im Prognoseraum Nördliches Weißensee (Pankow) mit 0,18.

  • Wohnungsverkäufe 2017 - 2022 pro 1.000 Wohnungen:

    2017 bis 2022 wurden in Berlin 3,31 % des Wohnungsbestandes (2016) veräußert. Unberücksichtigt geblieben sind dabei Verkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen, Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Paketverkäufe. Eine Teilungserklärung (Umwandlung) muss vorgelegen haben.
    Auf der Ebene der Prognoseräume wird die Veräußerungsquote pro 1.000 Wohnungen dargestellt.
    Die höchste Veräußerungsquote hatte Friedrichshain Ost (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 77,32 Verkäufen pro 1.000 Wohnungen.
    Die Veräußerungsquote lag in sieben Prognoseräumen unter fünf von 1.000 Wohnungen. Am wenigsten Verkäufe gab es im Prognoseraum Nördliches Weißensee (Pankow) mit 0,57.

  • Angebotsmieten 2022 (in €/m² monatlich, netto kalt):

    In 2022 lag der Medianwert der Angebotsmiete in Berlin bei 11,54 EUR/m² monatlich (netto kalt). In der Innenstadt (innerhalb des S-Bahn-Rings) lagen die Mieten fast flächendeckend
    bei 16 EUR/m², wobei der höchste Medianwert mit 19,52 EUR/m² im Prognoseraum Zentrum (Mitte) lag. Die niedrigsten Medianmieten wiesen die Prognoseräume Märkisches Viertel (Reinickendorf) mit 6,26 EUR/m² und Charlottenburg Nord (Charlottenburg) mit 6,79 EUR/m² auf.

  • Anteil Sozialmietwohnungen am Wohnungsbestand 2022:

    2022 waren durchschnittlich 4,66 % des Berliner Wohnungsbestandes Sozialmietwohnungen. In 36 Prognoseräumen lag der Anteil an Sozialmietwohnungen unter dem Berliner Durchschnitt. Den niedrigsten Anteil wies der Prognoseraum Buch (Pankow) mit 0,18 % auf, gefolgt von Nördlicher Prenzlauer Berg (Pankow) mit 0,67 %. Die höchsten Anteile an Sozialmietwohnungen wiesen die Prognoseräume Kreuzberg Nord (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 24,02 % und Gesundbrunnen (Mitte) mit 19,76 % auf.

  • Anteil städtischer Wohnungsbaugesellschaften am Wohnungsbestand 2022:

    2022 hatten die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften einen Anteil von 17,87 % am Berliner Wohnungsbestand. In zehn Prognoseräumen lag der städtische Wohnungsbestand bei unter 5 %. In 13 Prognoseräumen lag der Anteil bei über 30 %. Die höchsten Anteile städtischer Wohnungsbestände waren in den Prognoseräumen Märkisches Viertel (Reinickendorf) mit 84,76 %, Hohenschönhausen Nord (Lichtenberg) mit 54,18 % und Charlottenburg Nord (Charlottenburg-Wilmersdorf) mit 47,13 % anzutreffen.

  • Einwohnerentwicklung von 2017 bis 2022:

    Die Berliner Einwohnerzahl hat von 2017 bis 2022 um 3,74 % zugenommen. In 24 Prognoseräumen lag der Einwohnerzuwachs über dem Berliner Durchschnitt, wobei die Prognoseräume Biesdorf (Marzahn-Hellersdorf) mit 14,89 % und Treptow-Köpenick 2 (Treptow-Köpenick) mit 14,49 % am stärksten wuchsen. In sieben Prognoseräumen konnte ein Einwohnerrückgang verzeichnet werden. Den stärksten Rückgang wies der Prognoseraum Kreuzberg Ost (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 3,99 %, auf.

  • Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner mit mindestens fünfjähriger Wohndauer am 31.12.2022:

    Am 31.12.2022 wiesen 65,49 % der Einwohnerinnen und Einwohner Berlins eine mindestens fünfjährige Wohndauer an ihrer damaligen Wohnadresse auf. In über 30 Prognoseräumen (rd. 57 %) wohnten über 65 % der Einwohnerinnen und Einwohner mindestens fünf Jahre an ihrer damaligen Wohnadresse. Den höchsten Anteil hatten dabei Kaulsdorf/Mahlsdorf (Marzahn-Hellersdorf) mit 77,35 %, gefolgt von Grüner Norden (Reinickendorf) mit 75,46 %. Den niedrigsten Anteil verzeichnete der Prognoseraum Friedrichshain Ost (Friedrichshain-Kreuzberg) mit 54,15 % auf. Kein Prognoseraum wies einen Anteil von unter 50 % auf.