Hochschulreform
Im Zuge der Realisierung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes im Rahmen des Bologna-Prozesses haben die Berliner Hochschulen ihre Studienangebote grundlegend reformiert. Im Mittelpunkt standen dabei die Einführung einer gestuften Studienstruktur mit Bachelor- und Masterstudiengängen und die Modularisierung der Studiengänge.
Bachelorstudiengänge
In Bachelorstudiengängen werden wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen vermittelt. Künstlerische Bachelorstudiengänge fördern überdies die Fähigkeit zur künstlerischen Gestaltung und entwickeln diese fort. Bachelorstudiengänge haben eine Regelstudienzeit von mindestens drei und höchstens vier Jahren und führen zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss.
Masterstudiengänge
Masterstudiengänge dienen der fachlichen und wissenschaftlichen Spezialisierung nach einem Bachelor-Studium und führen zu einem weiteren berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Die Regelstudienzeit von Masterstudiengängen beläuft sich auf mindestens ein Jahr und höchstens zwei Jahre.
Es wird zwischen konsekutiven und weiterbildenden Masterstudiengängen unterschieden. Konsekutive Masterstudiengänge bauen vertiefend, verbreiternd oder fachübergreifend auf einem Bachelorstudiengang auf. Weiterbildende Masterstudiengänge vermitteln dagegen Studieninhalte, die neben einem ersten Hochschulabschluss auch erste qualifizierte berufspraktische Erfahrungen voraussetzen.
Andere Abschlüsse
Neben Bachelor- und Masterstudiengängen umfasst das Studienangebot der Berliner Hochschulen auch Studiengänge mit anderen Abschlüssen. Dazu zählen vor allem Studiengänge, die nicht (oder nicht ausschließlich) mit einer hochschulischen Prüfung, sondern mit einer staatlichen Prüfung (Staatsexamen u.a. in Medizin, Pharmazie, Rechtswissenschaft, Veterinär- oder Zahnmedizin) oder einer kirchlichen Prüfung abgeschlossen werden.
Module
Gemeinsames Merkmal aller Studiengänge ist deren Gliederung in thematisch und zeitlich abgerundete, in sich geschlossene Studieneinheiten (Module). Zumeist dauert ein Modul ein Semester, umfasst mehrere Lehrveranstaltungen und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Jedem Modul werden Leistungspunkte zugeordnet, deren Anzahl Auskunft über den Arbeitsaufwand gibt, der im Durchschnitt für die erfolgreiche Absolvierung des Moduls erforderlich ist. Ein Leistungspunkt entspricht einer Gesamtarbeitsleistung von 25 bis 30 Stunden. Pro Semester sind in der Regel 30 Leistungspunkte zu absolvieren.
Programm- und Systemakkreditierung
Im Rahmen der Studienreform der letzten Jahre haben sich die Länder darauf geeinigt, für eine wiederkehrende Qualitätssicherung ihrer Bachelor- und Masterstudiengänge zu sorgen. Auch das Land Berlin schreibt seinen Hochschulen gesetzlich vor, dass die Hochschulen ihre Studiengänge „akkreditieren“ lassen. Eine Akkreditierung kann für einzelne Studiengänge, für mehrere Studiengänge (Programmakkreditierung) oder für eine Hochschule im Ganzen (Systemakkreditierung) erfolgen.
Ziel der Akkreditierungsverfahren ist es, zur Entwicklung der Qualität von Studium und Lehre an den Hochschulen in Deutschland beizutragen und in diesem Sinne an der Verwirklichung des Europäischen Hochschulraums mitzuwirken. Das Akkreditierungssystem ist dezentral organisiert und dadurch gekennzeichnet, dass die Programm- oder Systemakkreditierung durch Akkreditierungsagenturen erfolgt, die eine Zulassung des Akkreditierungsrates benötigen.