Max-Planck-Gesellschaft

Logo der Max-Planck-Gesellschaft

Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine Wissenschaftsorganisation, die Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften auf internationalem Spitzenniveau betreibt. Sie hat 1948 die Nachfolge der bereits 1911errichteten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft angetreten und bisher 29 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern hervorgebracht. Die mehr als 80 Max-Planck-Institute engagieren sich in Forschungsgebieten, die besonders innovativ sind und einen speziellen finanziellen oder zeitlichen Aufwand erfordern, der von den Universitäten nicht oder noch nicht erbracht werden kann. Max-Planck-Institute entstehen um weltweit führende Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher. Sie werden von Bund und Ländern zu gleichen Teilen gefördert. In Berlin befinden sich das Hauptstadtbüro der Max-Planck-Gesellschaft, fünf Max-Planck-Institute, eine Forschungsstelle und das Archiv der Max-Planck-Gesellschaft sowie ihre Tagungsstätte, das Harnack-Haus.

Die Einrichtungen im Land Berlin

Fritz-Haber-Institut (FHI)

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des bereits im Jahr 1911 als Kaiser-Wilhelm-Institut gegründeten, traditionsreichen Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem betrachten die Vorgänge an der Schnittstelle zwischen Chemie, Physik und Materialwissenschaften. Sie untersuchen zum einen Elementarprozesse, um den Ablauf chemischer Reaktionen von Grund auf zu erklären. Zum anderen wollen die Forscherinnen und Forscher besser verstehen, wie die Strukturen von Grenzflächen – etwa die Oberfläche eines Katalysators – chemische Reaktionen beeinflussen. Dieses Verständnis ist nötig, um leistungsfähigere Katalysatoren, z.B. für die chemische Industrie zu entwickeln.

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB)

Am 1963 gegründeten Max-Planck-Institut für Bildungsforschung dreht sich alles um die menschliche Entwicklung und Bildungsprozesse. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen arbeiten in interdisziplinären Projekten zusammen – aus Psychologie, Erziehungswissenschaft, Soziologie und Medizin, aber auch Geschichte, Ökonomie, Informatik und Mathematik. Es geht zum Beispiel um die Fragen, wie Menschen selbst unter ungünstigen Bedingungen wie Zeitdruck und Informationsflut sinnvolle Entscheidungen treffen, wie sich das Zusammenspiel von Verhalten und Gehirn im Laufe des Lebens verändert, oder auch um menschliche Gefühle und wie sich diese im historischen Kontext verändern und auf den Lauf der Geschichte ausgewirkt haben. Es werden auch Fragen gestellt, um die großen Herausforderungen durch künstliche Intelligenz, das Web und soziale Medien für die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen, kooperieren und Gesellschaft erleben, verstehen, vorhersehen und auf sie reagieren zu können.

Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie (MPIIB)

Das im Jahr 1993 gegründete MPIIB ist auf dem Campus der Charité in Berlin-Mitte angesiedelt und widmet sich der grundlegenden Erforschung von Infektionskrankheiten. Durch die interdisziplinäre Erforschung der molekularen und zellulären Grundlagen von Infektionen leistet das Institut wichtige Beiträge zur Ermöglichung der gezielten Entwicklung neuer therapeutischer und prophylaktischer Maßnahmen sowie zu gesundheitspolitisch wichtigen Problemen der Zukunft.

Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG)

Das MPIMG widmet sich der Untersuchung der Funktion und Regulation des Genoms während der Embryonalentwicklung, bei Differenzierungsprozessen, der Organentwicklung sowie bei der Entstehung von Krankheiten. Im Mittelpunkt steht dabei das Genom des Menschen. In seiner aktuellen Besetzung arbeitet das Institut an der Schnittstelle von Genetik und Epigenomik, um regulatorische Netzwerke und ihre Funktion bei Krankheiten sowie in der Entwicklung eines Organismus aufzuklären.

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG)

Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte wurde 1994 gegründet. Es beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen der Wissenschaftsgeschichte vom Neolithikum bis zur Gegenwart. Dabei geht es um die Frage, wie sich Kategorien des Denkens, des Beweisens und der Erfahrung in Wechselwirkung zwischen den Wissenschaften und den sie umgebenden Kulturen historisch herausgebildet haben. Die Forschungen befassen sich mit allen Epochen und Kontinenten, sie reichen von der babylonischen Mathematik bis zur gegenwärtigen Neurowissenschaft, von der Naturgeschichte der Renaissance bis zu den Anfängen der Quantenmechanik.

Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene (WIPA)

Die Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogenen (MPUSP) ist ein eigenständiges Institut der Max-Planck-Gesellschaft, das 2018 von Prof. Emmanuelle Charpentier gegründet wurde und seitdem von ihr geleitet wird. Das Institut widmet sich der Erforschung der grundlegenden molekularen und zellulären Regulationsmechanismen in grampositiven bakteriellen Erregern, die bei Menschen Krankheiten verursachen. Prof. Charpentier ist weltweit bekannt für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten, die den Grundstein für die Entwicklung einer äußerst vielseitigen und spezifischen Genom-Editing- und Engineering-Technologie legten. Diese Entdeckung revolutioniert die biowissenschaftliche Forschung und eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich der Biotechnologien und biomedizinischen Gentherapien, die Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Menschheit haben. Sie hat zahlreiche renommierte internationale Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter den Nobelpreis für Chemie im Jahr 2020.

Archiv der Max-Planck-Gesellschaft

Das Archiv der Max-Planck-Gesellschaft wurde 1975 in Berlin-Dahlem gegründet, gehört zur Generalverwaltung in München und ist eine zentrale Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft. Das Archiv ist für die Sicherung und Bewahrung der Überlieferungen der Max-Planck Gesellschaft zuständig. Einen Schwerpunkt bildet das Verwaltungsschriftgut der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bzw. Max-Planck-Gesellschaft sowie der zahlreichen Forschungsinstitute. Zu den Aufgaben des Archivs gehört auch die dokumentarische Ergänzung seiner Bestände um die schriftlichen Vor- und Nachlässe der Wissenschaftlichen Mitglieder und Direktorinnen und Direktoren der Max-Planck-Institute. Das Archiv fungiert somit als Gedächtnis der Max-Planck-Gesellschaft, als Serviceeinrichtung für den Archivträger und seine Institute sowie als öffentliches Archiv zur Nutzung durch die historische und weitere wissenschaftliche Forschung sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Berliner Repräsentanz der Max-Planck-Gesellschaft

Das Berliner Büro vertritt seit 2003 die Interessen der Max-Planck-Gesellschaft in der Hauptstadt und vertieft die Beziehungen zu Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Regelmäßige Veranstaltungen wie die Max-Planck-Foren geben Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit der Max-Planck-Gesellschaft zu aktuellen Forschungsthemen verbunden mit gesellschaftlichen Fragestellungen.

Harnack-Haus, Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft

Ab 1912 entstand in Berlin-Dahlem der erste deutsche Forschungscampus, ein „deutsches Oxford“. Das Harnack-Haus, gegründet 1929 als wissenschaftliche Begegnungsstätte, spiegelt die Epochen der jüngsten deutschen Zeitgeschichte von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis zum Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen ist es heute wieder ein Treffpunkt für die internationale Scientific Community der Max-Planck-Gesellschaft und ihrer Gäste: deutschlandweit und aus aller Welt.

Mehr über den Forschungscampus und seine Geschichte: http://www.mpg.de/dahlemtour