Digitale Hauptstadt Berlin

Berlin Digital

Die Digitalisierung ist eine große Chance für eine innovative und smarte Hauptstadt Berlin. Sie verändert unseren Lebensalltag, wie wir miteinander kommunizieren, unsere Arbeitswelt und Produktionsprozesse. Diese Veränderungen, die auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet werden, sind weit mehr als die Erneuerung der Industrie und des Dienstleistungssektors, sie eröffnen neue Wirtschaftszweige und neue Formen der Vernetzung. Immer leistungsfähigere Informations- und Kommunikationstechnologien schaffen Möglichkeiten, Informationen zu erfassen, umzuwandeln und in Echtzeit zu nutzen, um Prozesse zu optimieren. Die Digitalisierung ist die Chance, um aus der wachsenden Stadt eine smarte Stadt zu machen, die 2050 klimaneutral sein soll. Das Land Berlin erkennt diese Chance und hat es sich zum Ziel gesetzt, als digitale Hauptstadt Treiber dieser Entwicklungen zu sein und sie durch konkrete politische Maßnahmen zu gestalten. Die Ziele, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen hat sie in zentralen Zukunftsstrategien festgehalten.

Bei dieser Strategie baut Berlin auf seinen Stärken auf: Die Stadt ist bereits heute führender Wissenschafts- und Forschungsstandort, ist kreativer Hotspot und eine der führenden Startup-Metropolen weltweit. Die Hauptstadt ist ein einzigartiges Ökosystem, in dem sich zunehmend dynamische und innovative Startups mit etablierter Wirtschaft, mit Wissenschaft und Forschung vernetzen und neue Produkte oder Verfahren entwickeln. Gleichzeitig gilt es, aktuelle gesellschaftliche Veränderungen, die sich im Zusammenhang mit der Digitalisierung abzeichnen, zu untersuchen und künftige politische und wirtschaftliche Handlungsoptionen zu skizzieren.

Einstein Center Digital Future (ECDF)

Das 2016 bewilligte Einstein Center Digital Future ermöglicht mit 38,5 Millionen Euro über 50 Professuren im Bereich der Digitalisierung und ist eine bundesweit einmalige Kooperation der vier Berliner Universitäten, zwei Fachhochschulen, acht außeruniversitären Forschungseinrichtungen, zwei Bundesministerien, dem Land Berlin und 20 Industrieunternehmen. Im ECDF wird in vier Wissenschaftsbereichen geforscht:
  • Digitale Infrastruktur, Methoden und Algorithmen
  • Digitale Industrie und Dienstleistungen
  • Digitale Gesellschaft und Geisteswissenschaften
  • Digitale Gesundheit

Die Professuren sind ganz bewusst interdisziplinär angelegt und sollen an den Schnittstellen zu anderen Disziplinen forschen. Das Einstein Center Digital Future will ein hochschulübergreifender Nukleus für die Erforschung und Förderung digitaler Strukturen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft werden. Anstelle neuer Einzelinitiativen soll es mit dem Projekt in Berlin mehr Verknüpfungen geben, neue Formen der Zusammenarbeit, eine Konzentration auf innovative interdisziplinäre Spitzenforschung und exzellent ausgebildete junge wissenschaftliche Talente.

Das Einstein Center Digital Future hat eine geplante Laufzeit von sechs Jahren. Die erste Förderphase läuft vom 1. April 2017 bis 31. März 2020, die zweite – nach erfolgreicher Zwischenevaluation im Jahr 2018 – vom 1. April 2020 bis 31. März 2023.

Weizenbaum-Institut

Das Weizenbaum-Institut beschäftigt sich mit der Frage, wie die Selbstbestimmung in einer vernetzten Gesellschaft gesichert werden kann. Es forscht zu sechs großen Themen: Arbeit, Innovation und Wertschöpfung; Vertrag und Verantwortung auf digitalen Märkten; Wissen, Bildung und soziale Ungleichheit; Demokratie, Partizipation und Öffentlichkeit; Governance und Normsetzung; und Technikwandel. An dem Konsortium unter der Federführung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung sind die Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Universität der Künste Berlin, Technische Universität Berlin, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme, sowie die Universität Potsdam beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Institut für fünf Jahre mit 50 Millionen Euro, das Land stellt im gleichen Zeitraum 7,2 Millionen Euro für den Sitz und die Ausstattung des Instituts zur Verfügung. Im Mai 2017 hatte sich der Berlin-Brandenburger Verbundantrag mit seinem innovativen Konzept für das neue Institut gegen eine bundesweite Konkurrenz durchsetzen können, im September 2017 fiel der Startschuss für das nach dem Internetpionier Joseph Weizenbaum benannte Institut.

Fraunhofer-Leistungszentrum „Digitale Vernetzung“

Das Leistungszentrum Digitale Vernetzung der vier Berliner Fraunhofer Institute, das vom Land Berlin gefördert wird, stellt seit 2016 einen Katalysator für die schnelle Überführung von Forschungsergebnissen in innovative Produkte bereit, vor allem im Bereich Industrie 4.0 und Smart City. Zwei der vier Schwerpunktthemen sind „Mobilität und Zukunftsstadt“ sowie „Industrie und Produktion“ und umfassen damit auch ökologische Fragestellungen für die Zukunft. Die vier Berliner Fraunhofer-Institute sollen eng mit einer Vielzahl von Industrieunternehmen kooperieren. Die an den Instituten entstehenden Transferzentren mit ihren Forschungs-, Beratungs- und Dienstleistungsangeboten werden auch für den Berliner Mittelstand als Anlaufstellen in allen Fragen der Vernetzung und Digitalisierung bereitstehen.