Freie Plätze für Fachtag „Wohnformen für lebensverkürzend erkrankte junge Menschen"

Pressemitteilung vom 15.10.2024

In Deutschland leben schätzungsweise etwa 320.000 bis 400.000 Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Dank der Errungenschaften des medizinischen Fortschritts haben die Betroffenen tendenziell eine höhere Lebenserwartung, was einhergeht mit neuen Bedürfnissen, alternativen Perspektiven zum Leben in der familiären Häuslichkeit und elterlichen Versorgung sowie einer gestiegenen Nachfrage nach passgenauen Formen des außerfamiliären Wohnens.

Auch in Berlin beschäftigen sich betroffene Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Eltern mit diesen Fragen. So hat eine bereits 2023 veröffentlichte Studie „FamPalliNeeds – Bedürfnisse von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen“ der Humboldt-Universität Berlin ergeben, dass das Wohnen außerhalb des Elternhauses zwar mit zunehmendem Alter zunimmt, aber von den über 27-Jährigen noch fast zwei Drittel im Elternhaushalt leben. Dies unterstreicht, dass die Mehrzahl der Eltern langfristig Sorgeaufgaben wahrnehmen. Praxisberichte zeigen, dass die Wohnverhältnisse und die nötigen Leistungen zur Unterstützung und Entlastung oft suboptimal sind, für die Pflege geeigneter Wohnraum zu erschwinglichen Mietpreisen kaum zur Verfügung steht und viele betroffene Familien in prekären Wohnverhältnissen leben, was die Versorgung erschwert. Ein großes Thema ist auch die Barrierefreiheit in Verbindung mit Fragen der Finanzierbarkeit von Umbauten. Die jungen Menschen haben in der Regel konkrete Vorstellungen, wie sie wohnen wollen, zum Beispiel allein oder mit Assistenz, in einer gemeinschaftlichen oder betreuten Wohnform. Finanzielle Aspekte erschweren den Auszug. Häufige Probleme resultieren aus fehlenden Kapazitäten und Personalmangel der Anbieter, fachlich nicht geeigneten Einrichtungen, Inflexibilität, Bürokratie und der Notwendigkeit, sehr lange im Voraus planen zu müssen.

Wie sich die Situation derzeit in Berlin darstellt, wird am 16. Oktober auf dem Fachtag „Wohnformen für lebensverkürzend erkrankte junge Menschen“ aufgezeigt. Dazu lädt das von der Fachstelle „HospizKind“ des Humanistischen Verbands Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg, koordinierte „KinderPalliativNetzwerk“ Berlin ein. Gastgeber ist die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. Der Fachtag greift verschiedene Facetten des Themas auf. Im Mittelpunkt steht auch die Nationale Strategie zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Außerdem stellt die Fachstelle „MenschenKind“ gute Praxisbeispiele vor und Betroffene kommen mit Erfahrungsberichten zu Wort. Spätentschlossene haben die Chance auf einen der Restplätze.

Zur Anmeldung geht es hier:

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Kurzinformation zum Fachtag von HospizKind