Studie zur Pilotphase: Berliner Hausbesuche sind ein großer Erfolg
Pressemitteilung vom 13.10.2023
Das Angebot der „Berliner Hausbesuche“ ist ein großer Erfolg. Die Evaluationsergebnisse der nun endenden Pilotphase zeigen: Mehr als 1.000 Seniorinnen und Senioren haben in sieben Berliner Bezirken von den Berliner Hausbesuchen profitiert. Dreiviertel der Besuchten leben alleine, ein Viertel äußert explizit Einsamkeitsgefühle und fast jeder zehnte Besuchte verfügt über eine Migrationsgeschichte. Im Rahmen der heutigen Veranstaltung zum Abschluss der Evaluationsphase in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege wurden unter anderem diese Ergebnisse präsentiert.
Gesundheits- und Pflegesenatorin Dr. Ina Czyborra: „Ich freue mich sehr darüber, dass die Berliner Hausbesuche so gut angenommen und von den befragten Nutzern und Nutzerinnen als äußert hilfreich eingeschätzt werden. Mit dem Projekt stärken wir in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst die präventiven Ansätze der Pflege. Prävention kann Pflegeverläufe hinauszögern oder abmildern. Die Berliner Hausbesuche sind ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich mit Unterstützungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, lange bevor Pflegebedürftigkeit eintreten kann.“
Das Projekt „Berliner Hausbesuche“ hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege gemeinsam mit den Bezirksämtern und dem Malteser Hilfsdienst entwickelt. 2021 als Pilotprojekt in zwei Bezirken gestartet, wurde es mittlerweile ausgeweitet. In den Ortsteilen Charlottenburg, Hohenschönhausen, Lankwitz, Mariendorf, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf (Lettekiez) und im Allendeviertel in Köpenick steht Berlinerinnen und Berlinern ab dem 70. Lebensjahr das kostenlose Informationsangebot zur Verfügung. Die Bezirksämter informieren die Seniorinnen und Senioren per Brief. Aber auch über Flyer und den direkten Kontakt an Ständen im öffentlichen Raum wird das Angebot kommuniziert.
Die „Berliner Hausbesuche“ werden von den sogenannten Lotsinnen und Lotsen angeboten und begleitet. Es handelt sich dabei um geschulte Expertinnen und Experten des Malteser Hilfsdienstes wie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftler und erfahrene Pflegekräfte. Die Seniorinnen und Senioren, die das Angebot nutzen, sind im Durchschnitt zwischen 75 und 80 Jahre alt. Sie fragen vor allen Dingen nach Angeboten rund um die Themen Gesundheit, Freizeit und Wohnen und nach Unterstützung im Haushalt. Die Lotsinnen und Lotsen nehmen sich für die Beantwortung viel Zeit, im Schnitt anderthalb Stunden. Fast ein Viertel der Besuchten profitiert auch direkt vom vermittelten Folgekontakt. Älteren Berlinern und Berlinerinnen wird so erleichtert, auch im Alter selbstbestimmt ein abwechslungsreiches und vitales Leben zu führen. Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, ist ein Ausbau des Angebots in den kommenden Jahren geplant. Über den Umfang und die Geschwindigkeit dabei entscheiden allerdings die Haushaltsberatungen im Herbst.
Eindrücke von den „Berliner Hausbesuchen“ vermittelt die Ausstellung mit Bildern der Fotografin Susann Paufler. Die Künstlerin arbeitet selbst als Lotsin für die Berliner Malteser und hat ältere Menschen, die Hausbesuche bekommen haben, porträtiert. Die Ausstellung ist vom 16. bis zum 3. November 2023 werktags von 09:00 bis 16.00 Uhr im Eingangsfoyer der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege in der Oranienstraße 106 zu sehen.
Mehr Informationen zu dem kostenlosen Informationsangebot „Berliner Hausbesuche“ gibt es für Interessierte unter www.malteser-berlin.de sowie unter der Rufnummer (030) 34 80 03 255.
Pressekontakt:
Sarah Oswald
Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
pressestelle@senwgpg.berlin.de
Charlotte Rybak
Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst e.V.
charlotte.rybak@malteser.org
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
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