Werkstatt für die Mühlenpromenade

Asphaltpromenade mit Radfahrstreifen und Bank, Radfahrer

Die grüne Hauptachse im Mühlenkiez

Die Mühlenpromenade ist die Hauptschlagader des gleichnamigen Kiezes, auch wenn sich hier kein einziges Auto, sondern nur Räder und Menschen zu Fuß bewegen. Sie durchqueren den grünen Kiez zwischen Michelangelo- und Storkower Straße oder gehen hier zur Kita, zur Schule, auf den Spielplatz, zum Einkaufen oder ins Stadtteilzentrum KulturMarktHalle.

Dort trafen sich am 18. April 2024 rund 50 Gäste aus dem Quartier mit Fachleuten, Verantwortlichen aus dem Bezirksamt Pankow und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie dem Team der Gebietsbeauftragten Planergemeinschaft eG, um über die Aufgabenstellung für den kommenden freiraumplanerischen Wettbewerb zur Mühlenpromenade zu diskutieren, unter ihnen der Pankower Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Cornelius Bechtler.

Skulptur Drei Grazien an der Muehlenpromenade

Die "Drei Grazien" an der Mühlenpromenade. Hier wurde 2022 ein Mehrgenerationenplatz eröffnet

Denn trotz ihrer Bedeutung ist der Zustand der Promenade in Teilen mangelhaft. Die drei Brunnen am Platz hinter der Schwimmhalle sind versiegt, Spielplätze verwaist, Flächen versiegelt oder nicht barrierefrei. Ein Ärgernis, das die Anwohner nicht erst seit dem Beginn der Städtebauförderung im Gebiet beklagen.

Doch es ist schon viel passiert: ein Bolzplatz erneuert, ein Mehrgenerationenplatz angelegt, Kitas und Schulen werden saniert und erweitert. Nun wird es auch für die Promenade konkret und wie bei der Kita Bewegungsreich hat sich der Bezirk auch hier vorgenommen, das Thema Regenwassermanagement von Anfang an als Kernpunkt in die Planung einzubeziehen. Deshalb wurden vor Beginn des Wettbewerbs intensiv die Grundlagen untersucht.

BzStR Cornelius Bechtler (vorn) und Oliver Wanske vom Fachbereich Stadtplanung des Bezirksamtes Pankow

Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler (vorn) und Oliver Wanske vom Fachbereich Stadtplanung des Bezirksamtes Pankow

Vorgestellt wurden die neuesten Untersuchungen nach der Begrüßung zum Werkstatt-Abend durch Bezirksstadtrat Bechtler und der Einführung von Sebastian Holtkamp von der Planergemeinschaft. Uli Christmann vom “Büro Landschaft Planen Bauen” präsentierte die Grundlagenermittlung und das Regenwasserkonzept, Oliver Wanske vom Fachbereich Stadtplanung des Bezirks Pankow die Verkehrsuntersuchung zur Thomas-Mann-Straße/ Ecke Mühlenpromenade.

Ein viel diskutiertes Thema, denn der Bezirk überlegt, die Straße, die hier die Promenade unterbricht, in diesem Abschnitt zu schließen, um mehr Sicherheit herzustellen sowie die grüne Promenade durchgehend gestalten und die Spielplätze miteinander verbinden zu können. Die Ergebnisse der Verkehrszählung sind eindeutig: 71 Prozent Fußverkehr, 20 Prozent Radverkehr und nur 9 Prozent Kraftverkehr queren die Kreuzung – die Straße dient hier hauptsächlich als Parkplatz. Doch entschieden ist noch nichts: Im Wettbewerb werden jeweils Varianten mit und ohne Entwidmung der Straße gefragt sein und alle wichtigen Nutzer, wie die Feuerwehr, die Anlieger u.a., werden in einem möglichen Verfahren dazu befragt und können ihr Veto einlegen.

Arbeitstisch zur Beteiligung an der Vorbereitung des Wettbewerbs Mühlenpromenade

Gäste diskutieren mit Verantwortlichen des Straßen- und Grünflächenamtes über die Mobilität im Kiez

Über diesen und andere neuralgische Punkte diskutierten die Gäste im Anschluss am Thementisch Mobilität. Weitere Thementische zu den Themen Grüngestaltung/Klimaanpassung, Brunnenplatz und Umfeld sowie Spiel und Sport waren ebenfalls dicht umlagert.

Am Ende fließen die sorgfältig dokumentierten Ergebnisse in die Wettbewerbsaufgabe ein. Die strengen Kriterien des Wettbewerbs wurden etwas gelockert, um diese Beteiligung im Vorfeld und eine öffentliche Ausstellung vor der Preisgerichtsentscheidung zu ermöglichen.

Und es gibt eine weitere Möglichkeit der Beteiligung: als Interessenvertretung der Anwohnerschaft im Wettbewerbsverfahren, die zu Beginn des Abends im Infoteil von Sophia Breski und Björn Akelbein vorgestellt wurde. Beide arbeiten für D&K drost consult, dem mit der Organisation des Wettbewerbs beauftragten Büro.

Die dreiköpfige Interessenvertretung der Bewohnerschaft wird an den Sitzungen des Preisgerichts teilnehmen und kann ihre Standpunkte in die Diskussion einbringen. In drei Altersgruppen (16 bis 25 Jahre, 26 bis 55, ab 56 Jahre) wird jeweils eine Person aus den Bewerbungen gelost. Bewerbungen wurden gleich an Ort und Stelle angenommen. Das Bewerbungsformular steht auch unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.planergemeinschaft.de/sites/default/files/landingpages/bewerbung_muehlenkiez.pdf

Eine Bewerbung ist bis zum 15.06.2024 möglich.

Das Interesse wird groß sein, denn den Menschen im Kiez ist Nachhaltigkeit wichtig, genau wie die Aufenthaltsqualität, die mit der Klimaanpassung einhergeht. Außerdem soll ihre Promenade erkennbar bleiben, denn nicht wenige Menschen wohnen schon seit der Bauzeit in den 1960er bis -80er Jahren hier und schätzen ihren grünen Mühlenkiez.

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