Charlottenburger Norden: Fokus auf neue Kriterien

CHARLIE 25

Charlie Ausgabe 25, Herbst 2024

Die 25. Ausgabe von CHARLIE blickt zurück und nach vorn

Die Hälfte des Förderzeitraums des Programms Nachhaltige Erneuerung für den Charlottenburger Norden ist abgeschlossen. Zeit also, mal zurück- und zugleich in die Zukunft zu schauen. Die Redaktion des Stadtteilmagazins hat geförderte Projekte wie den Spiel- und Bolzplatz Jackie besucht, der sich vor allem an Mädchen richtet. Dort hat der Trägerverein LiSA e.V. inzwischen regelmäßige Freizeitangebote etabliert, die gut von ihnen angenommen werden. Am 13. September veranstalten dort alle Jugendeinrichtungen aus dem Kiez ein gemeinsames Sommerfest. Angesichts der zunehmenden Hitzeperioden kein schlechter Plan, solche Veranstaltungen in den Spätsommer zu verlegen. Überhaupt soll ein Förderschwerpunkt in den nächsten Jahren auf größeren und kleineren Maßnahmen zum Klima- und Hitzeschutz liegen.

Dieser Anspruch steckt auch hinter der geplanten Umgestaltung des Schulhofes der Helmut-James-von-Moltke (siehe CHARLIE 24) Grundschule. Diese erhält einen neuen Mehrzweckraum und wird baulich durch ein Schulmodul erweitert. Anschließend soll dann auch der Schulhof grüner und interessanter gestaltet werden.

Aber nicht nur dieser Schulhof, auch die in der Paul-Hertz-Siedlung reichlich vorhandenen Grün- und Freiflächen stehen im Fokus. Um diese ressourcensparend fit für den Klimawandel und attraktiv für verschiedene Nutzergruppen zu gestalten, läuft derzeit ein umfangreiches Beteiligungsverfahren für die Planung naturnaher Treffpunkte.

Eine breite Beteiligung erwartet zudem die Stadtteilkoordination bei der Aktionswoche „Sauberhafter Kiez“ vom 17.–21. September, die gemeinsam mit der Vonovia, der Gewobag, Kitas und Schulen geplant und vorbereitet wurde. Ziel ist es, Charlottenburg-Nord von Müll zu befreien und damit alle für die Sauberkeit der u.a. mit Fördermitteln geschaffenen, grünen Infrastruktur zu sensibilisieren. Für Anwohnende gibt es deshalb zum Abschluss ein „Dankeschön-Fest“ am 21. September.

Durch das Fördergebiet führt der „Pfad der Erinnerung“ 1 zwischen dem U-Bahnhof Halemweg und der Gedenkstätte Plötzensee. Dort erinnerten kürzlich Nachfahren, die Bundesregierung und die „Stiftung 20. Juli 1944“ an das gescheiterte Attentat auf Hitler vor 80 Jahren und an dessen Folgen für die Menschen im Widerstand. Einer, der damals hunderten Häftlingen auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung beistand, war der Gefängnispfarrer Harald Poelchau. Weil auch dessen Ehefrau Dorothee Verfolgten half, wird das Ehepaar in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ gewürdigt. Das Stadtteilzentrum am Halemweg trägt ihren Namen. Geehrt werden sie nun auch mit einem großen Mural (Wandbild) an einer Hauswand gegenüber dem Ökumenischen Gedenkzentrum Plötzensee. Den Vorentwurf dafür gestalteten Schülerinnen und Schüler der Anna-Freud-Schule gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv innerfields im Rahmen eines zweitägigen Workshops. Die würdevolle Einweihung findet am 15. Oktober 2024 um 10 Uhr am Heckerdamm 233 statt. Das erste Mural auf dem Pfad der Erinnerung wurde übrigens im Oktober 2023 zu Ehren der Familie Heilmann eingeweiht (siehe CHARLIE 22).

Download PDF-Datei, Heft 25

1 Finanziert über Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – GRW.