Landesarchiv Berlin macht komplett digitalisierten Korrespondenz-Nachlass Emilie und Rudolf Mosse frei online verfügbar

Nach Restitution und Ankauf des einzigartigen Korrespondenz-Nachlasses des Berliner Verlegers, Kunstförderers und Philanthropen Rudolf Mosse und seiner Ehefrau Emilie stellt das Landesarchiv Berlin die über 3.500 Korrespondenzen aus der Zeit von 1865 bis 1925 online. Am 9. Juni 2023 wird das neu eingerichtete Onlineportal Mosse Korrespondenzen in Anwesenheit des Berliner Senators für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, freigeschaltet.

Nach dem Startschuss am 9. Juni wird in den kommenden Monaten der gesamte Bestand online gestellt. Damit sind die einmaligen historischen Quellen für Forschung und Öffentlichkeit nachhaltig und frei als Digitalisate verfügbar.

Nachdem der Nachlass 2017 als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut restituiert worden war, stand er zunächst im Landesarchiv als Depositum u. a für das Projekt www.mari-portal.de für Forschende zur Verfügung. Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, sowie der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt konnte das Landesarchiv Berlin schließlich den wertvollen Korrespondenz-Nachlass für das Land Berlin erwerben. Dies war nur möglich aufgrund einer sehr forschungsfreundlichen und entgegenkommenden Position der Erb:innen in den USA und geschah in guter Begleitung durch die sie vertretende Kanzlei Raue LLP.

Die mehr als 3.500 Briefe, Einladungen, Glückwünsche, Kondolenzen oder Visitenkarten des deutsch-jüdischen Verlegers und seiner Frau stammen nicht zuletzt von bekannten Persönlichkeiten wie Wilhelm von Bode, Elsa Brändström oder Albert Einstein. Sie spiegeln nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Netzwerke und Lebenswelten der Mosses wider, sondern bieten vielfältige Einblicke in das verlegerische, kulturelle und sozialpolitische Leben Berlins im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Das Onlineportal des Landesarchivs Berlin ermöglicht mit der digitalen Bereitstellung im Sinne einer transparenten und quellenorientierten Wissensrepräsentation einen umfassenden Zugang und neue Recherchemöglichkeiten für Provenienzforschung, Sammlungsgeschichte und die weltweite Öffentlichkeit. Durch die kritische Auseinandersetzung mit seinen Beständen und durch neue Kooperationen stärkt das Landesarchiv Berlin die Provenienzforschung sowohl in Berlin als auch international und stellt sich damit der besonderen Verantwortung.

Ab sofort stehen die Digitalisate der Mosse-Korrespondenzen unter http://www.landesarchiv-berlin-viewer.de/mosse/ zur Verfügung.

Kontakt: Yvonne Reimers, reimers@landesarchiv.berlin.de; Tel. +49 30 90264-275; Landesarchiv Berlin; Eichborndamm 115 – 121; D-13403 Berlin