Berliner Gedenktafel für Bozorg Alavi
Pressemitteilung vom 03.08.2022
Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa erinnert seit heute mit einer Berliner Gedenktafel an den Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Bozorg Alavi (1904–1997), der sich um die persische Literaturwissenschaft im Besonderen sowie um die deutsch-iranischen Beziehungen im Allgemeinen große Verdienste erworben hat. Eine seiner größten Leistungen war die Herausgabe des Persisch-Deutschen Wörterbuchs, mit dem er ein wissenschaftliches Standardwerk schuf. Seinen wissenschaftlichen Leistungen ist es zu verdanken, dass sich an der Humboldt-Universität zu Berlin ein international anerkanntes Zentrum für Iranistik entwickelte. 39 Jahre lang lebte Alavi in der Frankfurter Allee 2 in Friedrichshain zur Miete. Dort wurde nun eine Berliner Gedenktafel für ihn angebracht.
Bozorg Alavi wird 1904 in Teheran geboren und kommt Anfang der 1920er Jahre zum Schulbesuch und Studium nach Deutschland. 1937 wird er als Unterstützer der kommunistischen Bewegung im Iran für vier Jahre inhaftiert, 1953 geht er ins Exil nach Ost-Berlin. Dort ist er weiterhin als Schriftsteller und Publizist tätig und übernimmt schließlich die Leitung der Abteilung Iranistik des Vorderasiatischen Institutes der Humboldt Universität. Zuletzt war er dort Professor für moderne persische Literatur und Kultur. Bozorg Alavi stirbt am 16. Februar 1997 in Berlin.
Staatssekretär Dr. Torsten Wöhlert in seiner Laudatio: „Als ich an der Humboldt-Universität am Institut für Asienwissenschaften in den 1980er Jahren studierte, war Prof. Bozorg Alavi eine Instanz. Es ist mir wichtig, dass dieser bedeutende Berliner, Iraner und Kosmopolit – der als Wissenschaftler, Schriftsteller und Kulturvermittler bis zu seinem Lebensende weltweit unterwegs war – in das öffentliche Gedächtnis dieser Stadt zurückgeholt und sichtbar gewürdigt wird.“