Bundesverdienstkreuz für Isabella Mamatis
Pressemitteilung vom 30.06.2021
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, hat gestern Frau Isabella Mamatis das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, das ihr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 15. November 2020 verliehen worden war.
Isabella Mamatis wurde 1955 in Berlin geboren. Nach ihrem Schauspielstudium von 1978 bis 1982 an der Berliner Hochschule der Künste (der heutigen UdK) hat sie sich immer wieder soziokulturellen und politischen Handlungsfeldern verschrieben. Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit, die die Trennung zwischen Publikum und Kunstwerk aufhebt, steht die Auseinandersetzung mit und Erzählung von Migrationsgeschichten.
Sie arrangierte Inszenierungen wie die FLUCHTPUNKT-BEWEGUNG in der Berliner Philharmonie und „Die Abenteuer des Homo Migrantes” im Deutschen Theater sowie das Theaterstück „Die Mädchen vom Postspielplatz” im Gropiussaal Neukölln. Sie ist zudem die Gründerin des jährlich stattfindenden Festivals für den Dialog der Generationen, Kulturen und Religionen. Mit ihrer Initiative „Denkmal für Migration” motivierte sie schon über 3000 Kinder, ihre Migrationsgeschichten aufzuschreiben.
2006 hat sie in Berlin die Lange Tafel ins Leben gerufen, ein Format, das Menschen aus allen Generationen, Kulturen und Gesellschaftsschichten beim gemeinsamen Spaghetti-Essen an einer Tafel auf einer abgesperrten Straße in den Dialog bringen soll. Die Lange Tafel ist nicht nur als soziale Aktion zu verstehen, sondern auch als ein künstlerisches Projekt, als Theateraufführung im öffentlichen Raum.
Mit der Gründung der Langen Tafel wurde sie Pulsgeberin für eine ständig wachsende Gemeinde von Tafel-Aktivist*innen, die nach dem Berliner Vorbild in einer Art kulturellen Franchising eigene Tafeln auf die Beine stellt.
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, würdigte die Ausgezeichnete in seiner Laudatio: „Sie haben mit der Langen Tafel ein Format erschaffen, das verbindet: Kunst und Geschichte, Alt und Jung, Happening und nachbarschaftliches Beisammensein. Der Austausch zwischen Zeitzeug*innen und der jungen Generation zu Lebens- und Migrationserfahrungen, der wiederum offen und für alle zugänglich an den Langen Tafeln geteilt wird, ist Geschichtsschreibung und zukunftsorientierter Dialog zugleich.“
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Pressemitteilung Bundesverdienstkreuz Isabella Mamatis
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