Heilige Gertraude wird restauriert
Pressemitteilung vom 28.04.2021
Die überlebensgroße Bronzeplastik der Heiligen Gertraude wird derzeit in einem Berliner Fachbetrieb restauriert. Da zwischen der Spittelmarktbrücke und der Gertraudenbrücke umfangreiche Arbeiten geplant sind, war das Standbild der Gertraude im April 2017 fachgerecht demontiert und in das Depot des Landesdenkmalamtes Berlin in Alt-Friedrichsfelde verbracht worden. Auf Veranlassung des Landesdenkmalamtes erfolgte 2019 eine restauratorische Untersuchung der Bronze mit Konzepterstellung zur Restaurierung. Diese wurde 2020 durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beauftragt. Der Restaurator wird die Figur nun sorgfältig reinigen und einige kleinere Schäden beseitigen. Werkstatt-Besuche sind leider nicht möglich.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an den Brücken kehrt die Bronzeplastik an ihrem ursprünglichen Ort zurück. Da damit erst in einigen Jahren zu rechnen ist, wird die Gertraude ab Ende 2021 vorübergehend in der Grünfläche gegenüber des historischen Standortes aufgestellt.
Die Bronzeplastik war 1895 von Rudolf Siemering modelliert und in der Kunstgießerei Lauchhammer gegossen worden. Seit 1896 steht sie auf einem Steinsockel der Brückenbrüstung und erinnert an das im 15. Jahrhundert an dieser Stelle errichtete Gertraudenhospital.
Die Heilige Gertraude oder auch Gertrud gilt als die Schutzpatronin sowohl der Reisenden und Pilger, Armen und Witwen als auch bei Mäuse- und Rattenplagen. Die am Sockel in Bronze gegossenen Mäuse verheißen nach Berührung eine Geldvermehrung im eigenen Geldbeutel. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Bronzeskulptur abgebaut, um zu Kriegsgerät umgeschmolzen zu werden. Der Bronzegießer Hans Füssel (1897–1989) versteckte die Figur jedoch und konnte sie so vor der Vernichtung bewahren. 1954 kam die „Brückenheilige“ auf ihren Platz zurück.
Kontakt im Landesdenkmalamt Berlin: York Rieffel, E-Mail: York.Rieffel@lda.berlin.de
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