Institut für Hygiene und Mikrobiologie unter Denkmalschutz

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Institut für Hygiene und Mikrobiologie

Pressemitteilung vom 20.01.2021

Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité in Lichterfelde unter Denkmalschutz gestellt.

Der Forschungs- und Bildungsbau entstand 1969-74 im Auftrag der Freien Universität Berlin. Der Entwurf stammt von den bekannten Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Die außen und innen sehr gut erhaltene Gesamtanlage ist denkmalwert aus künstlerischen, historischen und städtebaulichen Gründen. Zusammen mit dem nahe gelegenen Klinikum Steglitz (heute das Hauptgebäude des Charité Campus Benjamin Franklin, gebaut 1961-68, Baudenkmal seit 2012) und den mittlerweile außer Betrieb genommenen Zentralen Tierlaboratorien gegenüber (sogenannter Mäusebunker, gebaut 1971-81) bildet es eine einzigartige Gruppe von jüngeren Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal.

Hermann Fehling und Daniel Gogel zählen zu den bedeutendsten Exponenten der Berliner „Scharounschule“. Durch die Verwendung ausdrucksstarker Formen schufen sie skulpturhaft wirkende Figuren, die dabei doch die Nutzung im Inneren abbilden und unterstützen. Von gleichfalls hohen Qualitätsansprüchen zeugt der Umgang mit dem bewusst in Szene gesetzten Beton. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut äußerte sich begeistert: „Dieses Institut ist ein Gesamtkunstwerk, ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur ‚organischen‘ und ‚brutalistischen‘ Architektur der Nachkriegsmoderne!“

Auch die Charité als heutige Nutzerin trägt die Unterschutzstellung mit: „Das Berliner Hygiene-Institut, 1885 von Robert Koch gegründet, ist Teil der Berliner Geschichte. Ohne die hier geleistete Forschungsarbeit wäre Berlin nie Millionenstadt geworden. Der nun ausgesprochene Denkmalschutz ehrt neben dem modernen Institutsbau auch die lange und segensreiche Arbeit der Berliner Hygiene-Wissenschaft“, sagte Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, und freut sich, hier gemeinsam mit Partnern wie der Freien Universität Berlin einen Life Science Campus zu entwickeln.
Die Würdigung des Denkmals geht auch mit dem Bekenntnis der Charité zum Standort im Südwesten Berlins einher. So wurde im Dezember 2020 ein wettbewerbliches Dialogverfahren zur städtebaulichen Entwicklungsplanung des gesamten Campus Benjamin Franklin mit den Liegenschaften Institut für Hygiene und Mikrobiologie und dem sogenannten Mäusebunker gestartet.
„Die Charité möchte in einem mehrstufigen Verfahren mit international renommierten, interdisziplinären Planerteams eine Vision für die Neue Charité in Steglitz-Zehlendorf entwickeln – als Universitätsklinikum, das in gesellschaftlicher Verantwortung Zeichen für die Medizin der Zukunft setzt“, sagte Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité.

Wegbereitende architektonische Ansätze sollen das internationale Spitzenniveau der Charité in Forschung und Behandlung widerspiegeln und sich zugleich mit dem historischen Erbe, das von hoher baukultureller Bedeutung ist, konstruktiv auseinandersetzen. An dem mehrstufigen, wettbewerblichen Dialogverfahren sind die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung sowie das Landesdenkmalamt Berlin und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf beteiligt. Mögliche Nutzungsperspektiven für den „Mäusebunker“ sollen begleitend zu diesem Verfahren im Rahmen eines in Vorbereitung befindlichen integrierten Modellprojektes geprüft werden.

Bildunterschrift:
Das Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Gruppenfoto vor dem Eingang Krahmerstraße. Die Personen (v.l.n.r.): Jochen Brinkmann, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Leiter des Baubereichs der Charité, Dr. Christoph Rauhut, Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin, Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité

Das Foto kann im Zuge der aktuellen Berichterstattung über das Hygiene-Institut kostenfrei verwendet werden. Bitte verwenden Sie diesen Bildnachweis: Landesdenkmalamt Berlin, Anne Herdin.