Zwei Berliner Preisträger erhalten Deutschen Preis für Denkmalschutz 2020
Pressemitteilung vom 08.10.2020
Die Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee eG und der Berliner Architekt Winfried Brenne erhalten 2020 den Deutschen Preis für Denkmalschutz. Vergeben wird dieser jährlich vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK). Die Genossenschaft erhält die Silberne Halbkugel für ihr langjähriges Engagement zur Erhaltung des Studentendorfs Schlachtensee. Winfried Brenne wird mit dem Karl-Friedrich-Schinkel-Ring für sein herausragendes Lebenswerk geehrt.
Die Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee eG hatte sich 2002 gegründet, um die damals akut gefährdete Anlage (1959-64) zu erhalten. Das Bau- und Gartendenkmal ist Zeugnis des Aufbruchs nach der Nazidiktatur. Mit Hilfe großzügiger Förderung aus den USA entstand ein Ort, wo Demokratie gelernt und frei gelebt werden sollte. Die Architektur von Hermann Fehling, Daniel Gogel und Peter Pfankuch fördert das gemeinschaftliche und selbstbestimmte Agieren der jungen Menschen. Dank des jahrelangen Einsatzes der Genossenschaft konnte das Studentendorf in mehreren Etappen saniert und behutsam auch unter ökologischen Gesichtspunkten modernisiert werden.
Winfried Brenne ist als ausgewiesener Experte für Bauten der Klassischen Moderne international bekannt. Seit den 1970er Jahren saniert er die Siedlungen der Klassischen Moderne, erforscht ihre Besonderheiten und findet immer neue Wege, sie mit all ihren Details denkmalgerecht zu erhalten. Auch das Studentendorf Schlachtensee wurde unter seiner Leitung saniert. Mit seinem umfangreichen Fachwissen und nie erlahmendem Enthusiasmus ist Winfried Brenne dem Landesdenkmalamt Berlin seit Jahrzehnten ein unersetzlicher Partner. Dass die UNESCO 2006 sechs Berliner Siedlungen auf die Welterbe-Liste setzte, ist nicht zuletzt das Verdienst von Winfried Brenne.
Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut freut sich sehr über die Entscheidung des DNK: „Die beiden Preisträger haben die Auszeichnung mehr als verdient. Berlin als Stadt der Moderne profitiert in vieler Hinsicht von ihren Leistungen. Wir können uns glücklich schätzen, dass es solche Denkmal-Enthusiasten gibt.“
Insgesamt ehrt das DNK in diesem Jahr zehn Persönlichkeiten bzw. Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland. Der Preis ist undotiert. Vergeben wird er in diesem Jahr am 23. November in Berlin.
Weitere Informationen beim DNK
Pressestelle
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komm. Pressesprecher
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit