Informationstafel für das Zionistische Zentralarchiv
Pressemitteilung vom 29.05.2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Senatsverwaltung für Kultur und Europa enthüllt gemeinsam mit den Central Zionist Archives in Jerusalem am Mittwoch, dem 5. Juni 2019, um 16 Uhr in der Meinekestraße 10, 10719 Berlin eine Informationstafel in Erinnerung an das Zionistische Zentralarchiv. Anlass ist sein 100-jähriges Jubiläum.
Es sprechen der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, der Vorsitzende der Zionistischen Weltorganisation (World Zionist Organisation), Avraham Duvdevani, sowie die Pressesprecherin der Israelischen Botschaft in Berlin, Shir Gideon.
Im Anschluss lädt das Zionistische Zentralarchiv Jerusalem um 18 Uhr zu einem Empfang mit musikalischer Umrahmung und Vorträgen von Dr. Yigal Sitry, Direktor CZA (Jerusalem), Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Potsdam) und Prof. Dr. Stefanie Endlich (Berlin) ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin, Repräsentantensaal / 2. Etage Ausstellungsfläche, statt.
Das Zionistische Zentralarchiv wurde 1919 in Berlin in der Sächsischen Straße 8 gegründet und zog 1924 in die Meinekestraße 10. Es umfasste den Schriftbestand des Zionistischen Zentralbüros und weiterer Organisationen, eine Bibliothek, eine Zeitungssammlung und in der Folgezeit eine große Fülle weiterer Schriften, Dokumente und Fotos zur zionistischen Bewegung.
Sein Archivar Georg Herlitz erkannte früh die Gefahren, die dem Archiv wie den zionistischen Organisationen insgesamt durch die Zuspitzung der politischen Lage in Deutschland drohten. Bereits 1932 schickte er eine Auswahl bedeutender Materialien an das Zionistische Büro in London, um sie vor Zerstörung zu schützen. Ende 1933, knapp ein Jahr nach dem Beginn der NS-Herrschaft, gelang es ihm mit Hilfe der World Zionist Organization, das enorm angewachsene Archiv in 154 Kisten nach Palästina in Sicherheit zu bringen.
Schon im Herbst 1934 konnte das Archiv in Jerusalem wiedereröffnet werden. Bereits 1937 kam das für die spätere Gründung und für das Selbstverständnis des Staates Israel bedeutende Privatarchiv von Theodor Herzl hinzu. Mit der Übernahme weiterer Archive, mit Nachlässen von Shoah-Überlebenden, Dokumenten und Publikationen zur zionistischen Bewegung, zum jüdischen Leben in Palästina vor und nach der Staatsgründung und zur jüdischen Entwicklung weltweit sind die „Central Zionist Archives“ heute ein wesentlicher Bestandteil für das historische und kulturelle Gedächtnis Israels.