Weltweit werden Menschen in die Prostitution, aber auch in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse oder in die Ehe gehandelt. Häufig müssen sie unter Bedingungen leben und arbeiten, die nur als Sklaverei bezeichnet werden können. Die Täter und Täterinnen nutzen aus, dass viele Menschen migrieren wollen und müssen, um ihre Existenz und häufig die ihrer Familien zu sichern. In den wohlhabenden Zielländern herrscht wiederum eine große Nachfrage nach billigen Arbeitskräften zum Beispiel im Haushaltsbereich oder im Baugewerbe, aber auch nach Ehefrauen und Prostituierten, die vermeintlich bestimmten Klischees entsprechen.
Zum Zweck der sexuellen Ausbeutung werden in erster Linie Frauen gehandelt. Einige werden mit dem Versprechen auf eine Arbeitsstelle oder eine Eheschließung getäuscht, andere werden gezielt für die Prostitution angeworben, rechnen aber mit fairen Arbeitsbedingungen. Häufig kommen sie jedoch in eine Situation totaler Abhängigkeit, die von Gewalt, Drohungen und Rechtlosigkeit geprägt ist. Die Angst vor den Menschenhändlern und ihr zumeist illegaler oder unsicherer Aufenthaltsstatus hindern sie daran, sich Hilfe bei der Polizei oder anderen Behörden zu holen.
Von der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen wurde lange Zeit der Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft von dem Männer und Frauen betroffen sind. Fälle extremer Ausbeutung finden sich in den unterschiedlichsten Branchen, so beispielsweise im Bau-, Reinigungs- und Dienstleistungsgewerbe, der fleischverarbeitenden Industrie, im Hotel- und Gaststättengewerbe und im Bereich der privaten Haushaltshilfen und Pflegekräfte. Durch Schuldknechtschaft und Arbeitsbedingungen, die an die Sklaverei erinnern, werden die Betroffenen in Abhängigkeit gehalten und finden kaum einen Ausweg aus dieser Situation.