Das Erleben von Gewalt hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der betroffenen Frauen. Der Berliner Senat setzt sich dafür ein, dass Betroffene auch an ihrem Arbeitsplatz geschützt und bei der Bewältigung ihrer Situation unterstützt werden.
Andauernde Demütigungen, Schläge, sexuelle Gewalttaten, Bedrohungen oder Nachstellungen nach einer Trennung haben körperliche und seelische Folgen. Gewalt hat damit auch Einfluss auf den Arbeitsalltag der Betroffenen. Oftmals ist für die Opfer die Möglichkeit, konzentriert und effektiv zu arbeiten, stark eingeschränkt. Im Rahmen einer Studie in den USA wurde festgestellt, dass ca. 20 bis 25% aller Arbeitsausfälle von Frauen auf häusliche Gewalt zurückgehen. Viele der Betroffenen werden von ihren Partnern oder Expartnern am Arbeitsplatz gestalkt. Vor dem Hintergrund ihrer gesundheitlichen Fürsorgepflicht sollten alle Behörden, Institutionen und Unternehmen betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, frühzeitig Auswege aus gewaltgeprägten Lebenssituationen zu finden. Aber auch ökonomische Gründe sprechen dafür, sich gegen Gewalt einzusetzen. Laut internationalen Schätzungen entstehen jährlich Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Euro als Folge von häuslicher Gewalt, die unter anderem ärztliche Behandlungen, Polizeieinsätze, Gerichtsverfahren und nicht zuletzt Ausfallzeiten am Arbeitsplatz nach sich ziehen kann.