Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sind häufig mit besonderen Problemen konfrontiert. Der Schutz von Migrantinnen vor häuslicher Gewalt ist ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit des Berliner Senats.
Die Situation von Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, unterscheidet sich in vielen Fällen trotz aller Ähnlichkeit in der Struktur von Gewaltbeziehungen deutlich von der Situation deutscher gewaltbetroffener Frauen. Am häufigsten wird in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Kultur und Tradition diskutiert, die, oft in pauschalisierender Form, als Erklärung dafür herangezogen werden, dass Gewalt ausgeübt bzw. erduldet wird. Von besonderer Bedeutung ist aber auch die häufig größere Abhängigkeit einer migrierten Frau von ihrem Ehemann, die nicht nur aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, einem geringeren Wissen über hiesige Strukturen, Gesetze, Regelungen und Unterstützungsangebote entsteht, sondern auch dadurch, dass ihr Aufenthaltsrecht unter Umständen an den Bestand einer ehelichen Lebensgemeinschaft gekoppelt ist.