Bei der weiblichen Genitalverstümmelung werden die äußeren Genitalien in unterschiedlichem Ausmaß entfernt. Neben der Amputation der Klitoris (Klitoridektomie) werden häufig die inneren Schamlippen ganz oder teilweise abgetrennt (Exzision). Bei der grausamsten Form, der Infibulationoder, werden zusätzlich auch die äußeren Schamlippen entfernt und die Vagina bis auf eine winzige Öffnung zugenäht. Zum Geschlechtsverkehr und zur Entbindung ist es notwendig, die Vagina zu öffnen. Diese extremste Form der Verstümmelung richtet unmittelbar und langfristig den größten gesundheitlichen Schaden bei Mädchen und Frauen an.
Traditionellerweise wird der Eingriff von Beschneiderinnen mit Messern, Rasierklingen, Glasscherben oder anderen scharfen Gegenständen ohne Narkose und unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt. Das Alter, in dem die Mädchen verstümmelt werden, ist sehr unterschiedlich und liegt üblicherweise zwischen 4 und 10 Jahren.