Einkommen

Wie viel verdienen Berlinerinnen und Berliner?

Verdienste von Männern und Frauen in Berlin

Generell verdienen die Berliner Männer in allen Wirtschaftsbereichen mehr als die Frauen. Bei Nettoverdiensten unter 2.000 Euro überwog im Jahr 2020 die Anzahl der Frauen, ab 2.500 Euro die Anzahl der Männer. Bei den Frauen war die Netto-Gehaltsgruppe zwischen 1.500-2.000 Euro am stärksten vertreten, bei den Männern die Netto-Gehaltsgruppe über 3.000 Euro. Auch im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich verdienten im Jahr 2020 Männer mit einem Lohn von 25 Euro pro Stunde im Durchschnitt mehr als Frauen, die nur auf 22,10 Euro pro Stunde kommen. Je besser die Leistungsgruppe (LG) ist (und damit der Verdienst), desto größer ist der Verdienstabstand: Während in LG 5 der Stundenlohn bei den Geschlechtern nahezu identisch war, verdienten in der LG 1 die Männer deutlich mehr als die Frauen. Im Schnitt haben Frauen hier monatlich 23,7 Prozent weniger Bruttoverdienst als Männer, bei den Sonderzahlungen sind es im Durchschnitt sogar 40,2 Prozent weniger.

Bei den geringfügig Beschäftigten unterscheiden sich die Löhne zwischen den Geschlechtern kaum.

Im Jahr 2020 sind in den Nettogehalts-Gruppen unter 2.000 € jeweils mehr Frauen als Männer. In der Gruppe mit einem Nettogehalt von 2.000 € bis 2.500 € sind Frauen und Männer etwa gleich oft vertreten. Ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 € sind mehr Männer als Frauen in den Gruppen.
Der größte Abstand ist in der Gruppe derer, die mehr als 3.000 € netto pro Monat verdienen: In dieser Gruppe sind fast doppelt so viele Männer (273.300) wie Frauen (141.400). Dies ist gleichzeitig die Gruppe, in der die meisten Männer sind. Bei den Frauen ist die größte Gruppe bei einem Verdienst von 1.500 € bis 2.000 € (298.300 Frauen, 258.200 Männer).

In der Einkommensgruppe über 3.000 € sind mit gut 273.000 die meisten Männer – in dieser Gruppe machen die größten Anteile die 45- bis 54-Jährigen (68.200) und die 35- bis 44-Jährigen (65.100) Männer aus.
Danach folgt die Gruppe, die über ein Nettoeinkommen von 1.500-2.000 € verdient: In dieser Gruppe sind etwa 258.200 Männer. Zwei Altersgruppen sind in dieser Einkommensgruppe besonders gut vertreten: die 25- bis 34-Jährigen und die über 65-Jährigen. Über alle Einkommensgruppen hinweg ist die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen Männer am stärksten vertreten (305.800 Männer), gefolgt von den über 65-Jährigen (290.800).

In der Einkommensgruppe von 1.500-2.000 € sind mit gut 298.300 die meisten Frauen – in dieser Gruppe machen die über 65-Jährigen den größten Anteil aus (83.000).
Danach folgt die Gruppe, die über ein Nettoeinkommen von 2.000-2.500 € verdient: In dieser Gruppe sind etwa 209.400 Frauen. Zwei Altersgruppen sind in dieser Einkommensgruppe besonders gut vertreten: die 35- bis 44-Jährigen und die über 65-Jährigen.

Männer verdienen im Durchschnitt mit einem Lohn von 25 €/Stunde mehr als Frauen, die nur auf 22,10 €/Stunde kommen.In der Leistungsgruppe 5 (LG 5), der am schlechtesten bezahlten Leistungsgruppe, verdienen Frauen mit 12,75 € und Männer mit 12,71 € im Schnitt etwa gleich viel pro Stunde.
Abgesehen von dieser LG 5 verdienen Frauen pro Stunde weniger als Männer. Dabei wird die Diskrepanz mit steigender Leistungsgruppe (und damit steigendem Stundenlohn) immer größer. In der LG 1 verdienen die Männer mit 43,64 € im Schnitt fast 8 € pro Stunde mehr als die Frauen (35,65 €).

Der durchschnittliche monatliche Bruttoverdienst sowie die Sonderzahlungen zeigen einen deutlichen Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen in Berlin:
Im Schnitt haben Frauen monatlich 23,7 % weniger Bruttoverdienst als Männer, bei den Sonderzahlungen sind es im Durchschnitt sogar 40,2 % weniger. Der Abstand zwischen Männern und Frauen nimmt mit steigender Leistungsgruppe immer weiter zu. Von 7,2 % weniger monatlichem Bruttoverdienst und minus 4,5 % bei den Sonderzahlungen in LG 5 steigt der Abstand auf 23,7 % weniger Bruttoverdienst im Monat und einem Minus von 55,6 % bei den Sonderzahlungen in LG 1, der Leistungsgruppe mit dem höchsten Verdienst.

Männer verdienen in allen Wirtschaftsbereichen mehr als Frauen – teils sogar deutlich; einzige Ausnahme: „Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“.
Der größte Unterschied ist im Bereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“: Hier verdienen Frauen im Schnitt 3.618 € brutto während Männer im Schnitt auf 5.116 € brutto pro Monat kommen.

Im Gegensatz zu den Bruttoverdiensten von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (in einer anderen Grafik dargestellt) unterscheiden sich die Bruttoverdienste bei den geringfügig Beschäftigten bei Männern und Frauen kaum.
Die deutlichsten Unterschiede sind im Baugewerbe, wo die Frauen mit durchschnittlich 401 € brutto mehr verdienen als die Männer mit 351 € brutto pro Monat, sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung. Hier verdienen die Männer mit 349 € brutto mehr als die Frauen mit 290 € brutto pro Monat.
Im Wirtschaftsbereich „Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“, in dem der größte Unterschied zwischen Männern und Frauen bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besteht, verdienen bei den Geringverdienenden Frauen und Männer etwa gleich viel (Frauen: 380 €, Männer: 381 €).

Woraus bestreiten Berlinerinnen und Berliner ihren Lebensunterhalt?

Daten zur Quelle des Lebensunterhalts

Die meisten Berlinerinnen und Berliner bestreiten ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbs- oder Berufstätigkeit. Bei beiden Geschlechtern ist der Anteil derer, die Rente/Pension beziehen von 2000 bis 2020 gesunken. Während in diesem Zeitraum der Anteil der Frauen gesunken ist, die von den Einkünften von Angehörigen leben, ist er bei Männern tendenziell gleichgeblieben. Die Anzahl der Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger ist bei beiden Geschlechtern von 2010 bis 2020 gesunken.

Im Jahr 2020 lebten etwa 1,84 Million Frauen in Berlin. Etwa 44 % von ihnen waren erwerbs- oder berufstätig. Jeweils etwa 22 % bezogen Rente/Pension oder lebten von den Einkünften von Angehörigen.

Seit 2000 ist neben der Zahl der Frauen in Berlin insgesamt (2000: 1,74 Million) auch der Anteil der Erwerbstätigen gestiegen (2000: 36,7 %). Der Anteil der Rentnerinnen war im Jahr 2000 hingegen höher (26,6 %). Das Gleiche gilt für den Anteil von Frauen, die im Jahr 2000 von den Einkünften Angehöriger lebten (24,1 %).

Im Jahr 2020 lebten etwa 1,79 Million Männer in Berlin. Etwa 51 % von ihnen waren erwerbs- oder berufstätig. Rente/Pension bezogen etwa 17 %. Etwa 20 % lebten von den Einkünften von Angehörigen.

Seit 2000 ist neben der Zahl der Männer in Berlin insgesamt (2000: 1,64 Million) auch der Anteil der Erwerbstätigen gestiegen (2000: 46,2 %). Der Anteil der Rentner war im Jahr 2000 hingegen höher (18,5 %). Der Anteil von Männern, der von den Einkünfte Angehöriger lebte, blieb in etwa gleich.

Der überwiegende Teil der Berliner Bevölkerung bestreitet seinen Lebensunterhalt durch Erwerbs- oder Berufstätigkeit (47,4 %). Zwei weitere große Gruppen erhalten Rente/Pension (19,8 %) oder Einkünfte von Angehörigen (21 %). Etwa 5,4 % der Berlinerinnen und Berliner erhalten Grundsicherung.