Die natürliche Östrogenproduktion des weiblichen Körpers trägt maßgeblich dazu bei, dass Erkrankungen der Herzgefäße etwa erst mit dem 60. Lebensjahr – und damit ca. 10 Jahre später als beim Mann – auftreten. Die Annahme, durch Einnahme von Hormonen während der Wechseljahre und danach könnte das Herzinfarktrisiko gesenkt werden, hat sich aber als falsch herausgestellt.
Frauen leiden unter anderen Anzeichen und Symptomen eines Herzinfarkts als Männer. Diese Erkenntnis ist noch immer nicht hinreichend im öffentlichen Bewusstsein verankert. Für das Überleben und die Rehabilitation von Herzinfarktpatientinnen ist es von zentraler Bedeutung, dass schnelle Hilfe erfolgt.
Vor diesem Hintergrund ist es dringend erforderlich, dass die frauenspezifischen Symptome von Betroffenen wie von Gesundheitsfachkräften erkannt werden. Mittelfristig sollte das auch dazu führen, dass der Anteil der Betroffenen, die am ersten Herzinfarkt sterben, deutlich gesenkt wird. Zurzeit ist ihr Anteil doppelt so hoch wie bei Männern.