Internationale Leistungsvergleiche haben die gesellschaftliche Diskussion von Geschlechterdifferenzen im schulischen Bildungsbereich angestoßen. Schulen in Deutschland bieten Schülerinnen und Schülern keinen optimalen Raum zum Lernen.
Mädchen wie Jungen müssen mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen, Bedürfnissen, Interessen und Lebensperspektiven besser im Unterricht berücksichtigt werden. Dafür benötigen wir eine geschlechterreflektierte Lern- und Schulkultur, die geprägt ist von Gewaltfreiheit und Respekt gegenüber den Lerninteressen eines jeden Kindes. Sprache, pädagogische Herangehensweise, Unterrichtsmaterial, Raumgestaltung und nicht zuletzt die Besetzung von Stellen und Leitungspositionen bestimmen den „heimlichen“ Lehrplan in Sachen Geschlechtergerechtigkeit.
Genderkompetenzschulen sind gefragt. Schulen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sozial und kulturell gewachsene Rollenbilder zu reflektieren, zu verändern und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur Entwicklung ihrer individuellen Potenziale bieten.
Die Verwirklichung der Chancengleichheit von Mädchen und Jungen und Genderkompetenz bei Lehrkräften und pädagogischem Personal sind Qualitätskriterien, die im Schulalltag verankert und im Rahmen von Evaluation überprüft werden sollten. Schulprogramme und Schulinspektion sind wichtige Bausteine dafür. Erfolge werden langfristig in einem veränderten Berufs- und Studienwahlverhalten sichtbar.