Bund und Länder beschlossen am 27. Oktober 2008 eine Ausführungsvereinbarung zum Abkommen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) über die Gleichstellung von Frauen und Männern bei der gemeinsamen Forschungsförderung. Der Beschluss zielt auf die Einführung gleichstellungsfördernder Maßnahmen und dient der Beseitigung bestehender sowie der Verhinderung künftiger Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts. Die Ausführungsvereinbarung beinhaltet Normen zur Personalgewinnung, für Bewerbungsgespräche und Auswahlentscheidungen, zur Wahl von Gleichstellungsbeauftragten, deren Rechtsstellung sowie für Konfliktfälle. Die Beachtung der für die Forschungseinrichtungen verbindlichen Grundsätze dieser Vereinbarung wird durch einzelvertragliche Regelungen zwischen den
Wissenschaftsorganisationen und den zuwendungsgebenden Institutionen gewährleistet.
Bund und Länder bekräftigten mit dem GWK-Beschluss vom 7. November 2011 ihre bisherigen Bemühungen zum Abbau der Unterrepräsentanz von Frauen auf anspruchsvollen Ebenen des Wissenschaftssystems. Sie forderten die Forschungsorganisationen auf, „unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Organisationsstruktur (…) flexible Zielquoten im Sinne des Kaskadenmodells der ‚Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards‘ der DFG fest(zulegen)“. Zugleich wurde vereinbart, die Zielquoten und Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit ab dem Jahr 2012 im jährlichen Monitoring-Bericht zum Pakt für Forschung und Innovation zu publizieren.
Im November 2006 verpflichteten sich die sieben in der Allianz zusammengeschlossenen Wissenschaftsorganisationen in der „Offensive für Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, durch zielgerichtete Maßnahmen und Instrumente die Beteiligung von Frauen in Spitzenpositionen der Wissenschaft in den folgenden fünf Jahren deutlich zu steigern. Eine erste Bestandsaufnahme über die Zielerreichung sowie weitergehende Empfehlungen zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern veröffentlichte der
Wissenschaftsrat im Mai 2012.