Do-ocracy

Wer handelt, entscheidet

Bei der Do-ocracy werden Rollen und Aufgaben und somit die jeweilige ↦Verantwortung von den Gruppenmitgliedern selbst gewählt, statt delegiert. Nicht weil es einen Lohn dafür gibt, sondern weil man die Notwendigkeit erkennt, es Raum zur Entfaltung gibt, man Spaß daran hat und soziale Anerkennung erhält. Somit steht die Doocracy im starken Gegensatz zur ↦Soziokratie, in der alle Grundsatz- und Rahmenentscheidungen gemeinsam getroffen werden. Der Fokus liegt also auf der praktischen Umsetzung von Projekten beziehungsweise der Gestaltung von Stadträumen. Viele stadtpolitische Initiativen, die oftmals von ehrenamtlicher Mitwirkung (↦zivilgesellschaftliches Engagement) geprägt sind, nutzen diesen Ansatz, weil es die Aktiven in der Regel motiviert, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu arbeiten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anwendung sind gemeinsame Werte, ein starkes Vertrauen in das Team und ein transparenter Kommunikationsfluss.

Beispiele

PlatzProjekt, Hannover

Die Gruppe rund um das Container-Dorf hat das Prinzip der Do-ocracy auf Ort und Inhalte übertragen und stetig weiterentwickelt. Übergeordnetes Ziel ist es, Raum für Projekte und Ideen zur Verfügung zu stellen, die unter normalen Bedingungen nicht in der Stadt umsetzbar wären – und somit den Bedarf für solche Flächen aufzuzeigen. www.platzprojekt.de

Chaos Communication Congress

Eine Veranstaltung der internationalen Hackerszene, ausgerichtet vom Chaos Computer Club (CCC). Der Kongress widmet sich technischen und gesellschaftspolitischen Themen und gilt als Treffpunkt der Subkultur und Nährboden für Innovationen in Deutschland. In den Self Organized Sessions werden die Gäste im Sinne der Do-ocracy gebeten, parallel zu den Vorträgen auf der Hauptbühne auch ihr eigenes Programm einzureichen.