Soziokratie

Gemeinsam entscheidungsfähig bleiben

Bei der Soziokratie geht es um Argumente statt um Mehrheiten. Es ist eine Organisationsform mit fachen Hierarchien, bei der man von der Gleichwertigkeit aller Beteiligten ausgeht. Mit Hilfe der Soziokratie soll die Selbstorganisation gefördert werden, ohne dabei handlungs- und entscheidungsunfähig zu werden. Das wichtigste Arbeitsprinzip ist der Konsent (= Einverständnis). Ein Beschluss in der Gruppe wird nur dann gefasst, wenn niemand einen schwerwiegenden Einwand hat. Eine bloße Ablehnung reicht nicht aus: Jeder Einwand muss begründet und ein alternativer Lösungsvorschlag gemacht werden. Konsent-Entscheidungen lassen sich im Vergleich zum Konsens sehr viel schneller trefen, gerade in größeren Gruppen. Gesprächsrunden, bei denen alle reihum reden, sorgen dafür, dass sich jeder und jede einbringt und verankern Mitbestimmung in der Gruppe als Ganzer. Entsprechend des Open Source-Gedankens (↦Soziale Innovationen) sind die Prinzipien der Soziokratie im Internet frei zugänglich und bieten Vorbilder für viele organisatorische Fragen.

Beispiele

Wir vom Gut eG, Düsseldorf

Seit 2016 besteht auf dem ehemaligen Rittergut Mydlinghoven bei Düsseldorf eine generationenübergreifende Wohngemeinschaft (Cohousing). Das Zusammenleben wird in Arbeitsgruppen und dazugehörigen Arbeitskreisen organisiert (z.B. AK Garten). Jede der Arbeitsgruppen wählt eine Sprecherin oder einen Sprecher. Zusammen bilden sie einen Beirat, der sich regelmäßig mit dem Vorstand der Genossenschaft am Runden Tisch zusammensetzt. So sind alle Interessen vertreten. www.wirvomgut.de