Der Umstieg auf vorwiegend pflanzliche Ernährung in Ländern mit hohem Einkommen würde der Klimakrise durch eine Reduktion der hohen Emissionen bei der tierischen Lebensmittelproduktion und durch den Wiedergewinn der dazu verwendeten landwirtschaftlichen Flächen auf gleich zwei Wegen gegensteuern. Ihre Forschung zu diesem doppelten Effekt veröffentlichte vor einigen Tagen das Autor:innenteam um Zhongxiao Sun in der renommierten Fachzeitschrift Nature Food 1
Die Forscher:innen untersuchten dazu den Effekt, den ein Umstellung auf die von der EAT-Lancet Kommission empfohlen “Planetary Health Diet“ 2 in 54 einkommensstarken Ländern auf Treibhausgasemissionen haben würde. Die „Planetary Health Diet“ verfolgt zwei Ziele: Das erste Ziel ist eine in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht optimal gesundheitsfördernde Ernährung für zehn Milliarden Menschen in 2050. Das zweite Ziel ist Nachhaltigkeit in der Lebensmittelherstellung, wodurch Treibhausgasemissionen, Land- und Wasserverbrauch und negative Auswirkungen auf die Biodiversität minimiert werden sollen. Die Ernährungsempfehlungen der Kommission sehen zu diesem Ziel eine starke Reduzierung von tierischen Lebensmitteln und eine überwiegend pflanzliche Kost vor.
Würde die Bevölkerung der untersuchten 54 einkommensstarken Länder die „Planetary Health Diet“ übernehmen, würde dies zu einer 61-prozentigen Reduktion ihrer jährlichen landwirtschaftlichen Emissionen führen. Gleichzeitig würden die landwirtschaftlichen Flächen, die heute der ressourcenintensiven landwirtschaftlichen Tierhaltung zur Verfügung stehen, zur Regeneration freigestellt. Dadurch könne „die 81-fache Menge der jährlichen Treibhausgasemissionen der gesamten Agrarproduktion für reiche Länder“ gespeichert werden, wie der ORF berichtet 3. Obwohl die Bevölkerung dieser Länder nur 17% der Weltbevölkerung entspricht, zeichnet sie sich durch einen unverhältnismäßig hohen ökologischen Fußabdruck aus. Allein die Emissionen der jetzigen Lebensmittelproduktion führen zu einer prognostizierten Erderwärmung von 1,5 bis 2 Grad, wie aus der Studie hervorgeht. Ohne eine Ernährungsumstellung ist es daher unmöglich, die Erderwärmung unter 1,5 zu
begrenzen.
Vorwiegend Pflanzliche Ernährung: Ein notwendiger Schritt, um dem Klimakollaps zu entkommen
Bild: depositphotos - Antartis
Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin
Dr. Kathrin Herrmann
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