Die Aufnahme des 5. Berliner Online-Tierschutzforums finden Sie hier bei youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Fs7IpMmmMXc
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Jedes Jahr fließen in Deutschland über 13 Milliarden Euro aus öffentlichen Geldern in die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern. Das ergab eine Untersuchung vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“, die im März 2021 veröffentlicht wurde. Zugleich weisen Klimawissenschaftler:innen darauf hin, dass unser Ernährungssystem und insbesondere der hohe Konsum von Tierprodukten für hohe Emissionen von Treibhausgasen sorgt. Außerdem warnen Gesundheitsexpert:innen seit langem, dass die industrielle Tierhaltung eine Brutstätte für Zoonosen ist und die Entstehung von Antibiotikaresistenzen fördert.
Eine Agrar- und Ernährungswende scheint unumgänglich, nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch zum Schutz der menschlichen Gesundheit und zum Aufhalten des Klimakollapses. Was bedeutet ein Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft und Ernährung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik? Welche Veränderungen sind notwendig, und mit welchen Maßnahmen lassen sie sich umsetzen?
Während des 5. Berliner Online-Tierschutzforums am 12. Juni 2021 werden zuerst in drei Vorträgen aktuelle Forschungsergebnisse zur Subventionierung (Dr. Friederike Schmitz), zu den Klima-Auswirkungen der Tierwirtschaft (Dr. Marco Springmann) und zur Entstehung von Zoonosen und Entwicklung von Antibiotikaresistenzen durch die landwirtschaftliche Tierhaltung (Dr. Kurt Schmidinger) dargestellt. Im Anschluss daran wollen wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörtern, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen werden sollten.
14.00 -15.30 Uhr: Fachvorträge
- Milliarden für die Tierindustrie? Die staatliche Förderpolitik im Agrarbereich – Vortrag von Dr. Friederike Schmitz, Gemeinsam gegen die Tierindustrie
- Klima- und Gesundheitsauswirkungen unseres Ernährungssystems – Vortrag von Dr. Marco Springmann, University of Oxford, UK
- Industrielle Nutztierhaltung zwischen Pandemien, Antibiotikaresistenzen und Klimawandel – Vortrag von Dr. Kurt Schmidinger, Future Food
15.30 -16.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit den Expert:innen und Publikum über die Fragen:
Was bedeutet ein Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft und Ernährung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik? Braucht es einen Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung, und mit welchen Maßnahmen ließe er sich realisieren?
Informationen zu den Expert:innen:
Dr. Friederike Schmitz ist Philosophin und Publizistin und seit 2019 aktiv im Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“. Das Bündnis besteht aus Menschen und Gruppen aus der Klimagerechtigkeits- sowie der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung und fordert die Abschaffung der Tierindustrie und eine Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Produktions- und Organisationsweise. Im März 2021 erschien die Studie „Milliarden für die Tierindustrie: Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet“,
Dr. Marco Springmann vom Nuffield Department of Population Health der University of Oxford arbeitet an der Entwicklung eines integrativen Modells für ökologische Nachhaltigkeit, globale Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung. Das Ziel des Projekts ist es, die Auswirkungen des Klimawandels, wirtschaftlicher Entwicklung und den sich verändernden Ernährungsgewohnheiten auf das globale Ernährungssystem systematisch zu untersuchen und derzeitige sowie zukünftige politische Strategien zu analysieren.
Dr. Kurt Schmidinger hat einen Master in Geophysik und einen Doktor in Lebensmittelwissenschaften. Er beschäftigt sich mit Alternativen zu Tierprodukten, sowohl in seinem Projekt futurefood.org als auch in Zusammenarbeit mit vielen Organisationen weltweit. Er ist zudem IT-Softwareentwickler, Tierschutz- und Umweltaktivist, Fachmann für gesunde pflanzliche Ernährung und hat zudem vor 10 Jahren Modelle für die Einbeziehung von Opportunitätskosten in Klimabilanzen publiziert.