Im November 2020 erbat die Landestierschutzbeauftragte von im Taubenschutz aktiven Berliner:innen die Erstellung von Tätigkeitsberichten (in Form kurzer Gutachten, betreffend die aus ihrer Sicht beobachtete Situation der Stadttauben in den letzten fünf Jahren. Dieser fachkundige Einblick in Standorte und Gesundheitszustand von Schwärmen, aufgewendete Mittel für die Versorgung der Tiere sowie identifizierte Problemfelder, sollte dem Erkenntnisgewinn der Stabsstelle zur gegenwärtigen Situation der Stadttauben dienen, um letztlich Lösungsstrategien für die stadtweite Tierschutzproblematik entwickeln zu können.
Der Landestierschutzbeauftragten wurden drei entsprechende Kurzgutachten eingereicht, die mit insgesamt 4.875 € vergütet wurden. Die enthaltenen Informationen dokumentierten einerseits vielfältige Bemühungen der Vergangenheit einzelne Taubenschläge zu errichten und zu betreiben bzw. das Scheitern von Standorten, andererseits wurde ersichtlich in welchen finanziellen und zeitlichen Dimensionen sich die Versorgung eines Schwarmes niederschlägt. Monatliche Kosten von bis zu 1.000 € für tiermedizinische Versorgung und artgerechtes Futter wurden pro ehrenamtlich tätige Person angegeben. Weiteren Erkenntnisgewinn lieferten die Angaben über Zahl und Art verletzter Stadttauben. Hier wurden allein von einem einzelnen Taubenschutzverein drei bis fünf gemeldete Tiere täglich genannt, was in der Summe rund 1.400 Notfälle pro Jahr bedeutet. Die dringende Notwendigkeit für Berlin eine stadtweite tiergerechte Versorgung der Stadttauben zu erdenken und zu etablieren, zeichnete
sich deutlich in den eingereichten Berichten ab.
Situation der Berliner Stadttauben aus Sicht von ehrenamtlich Aktiven
Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin
Dr. Kathrin Herrmann
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