Laufzeit: 16.04. bis 31.12.2023
Gesamtfördersumme: 22.800,00 €
Trotz der meist frühzeitigen Diagnose durch den weit verbreiteten Einsatz von sensitiven Detektionsmaßnahmen und der Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten, gilt das kolorektale Karzinom (CRC) weiterhin als die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Insbesondere das metastasierte Stadium (mCRC), in welchem sich fast ein Viertel der Patient*innen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose befinden, ist durch eine sehr schlechte Prognose gekennzeichnet. Daher stellt das mCRC nach wie vor eine große klinische Herausforderung dar, welche die Entwicklung klinisch relevanter in-vitro Modelle für die präklinische Arzneimittelprüfung und die Empfehlung personalisierter Behandlungsansätze zur Verbesserung der Überlebensraten von mCRC-Patient*innen unabdingbar macht. Neben der ethischen Verantwortung Tierleiden weitestgehend zu reduzieren, sind präklinische Tiermodelle auch mit erheblichen Nachteilen in ökonomischer und wissenschaftlicher Hinsicht verbunden. Zur Realisierung eines dringenden Paradigmenwechsels hin zur tierfreien Forschung sowie eines personalisierten Therapieansatzes für mCRC-Patient*innen, befasst sich dieses Forschungsprojekt daher mit der Etablierung tierfreier dreidimensionaler (3D-) Modellsysteme des mCRC. Diese werden im Hinblick auf ihr Potenzial analysiert, den Originaltumor in seiner zellulären Komplexität und seinen molekularen Merkmalen zuverlässig widerzuspiegeln. Anschließend wird das repräsentativste Modellsystem in einer neoadjuvanten mCRC-Patientenkohorte validiert, indem die Ergebnisse der präklinischen Arzneimitteltestung mit den beobachteten klinischen Verläufen der jeweiligen Patient*innen korreliert werden. Das übergeordnete Ziel ist es somit, ein Modellsystem zu entwickeln, welches das Therapieansprechen der mCRC-Patient*innen verlässlich voraussagt und gleichzeitig einen soliden Grundstein für den Ersatz von Mausmodellen in der Präzisionsonkologie legt.