Übertragbarkeit von Tierversuchen auf Behandlungen am Menschen

Gemeinsam mit Lindsay Marshall von der Humane Society of the United States, Jarrod Bailey von Cruelty Free International & Animal Free Research UK, Manuela Cassotta von Oltre la Sperimentazione Animale und Francesca Pistollato von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission untersuchte die Berliner Landestierschutzbeauftragte Kathrin Herrmann mehrere Krankheitsbereiche, nämlich Parkinson-Krankheit (PD), Alzheimer-Krankheit (AD), Atemwegserkrankungen, rheumatoide Arthritis (RA) und die Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV)/erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS). Ihre Untersuchung zeigt auf, dass die Verwendung von Tiermodellen keine wirksamen neuen Behandlungen bietet. Die Autor:innen machen Vorschläge, wie die für den Menschen relevanteren, neuen, tierfreien Forschungsmethoden angewendet werden könnten, um die Situation zu verbessern.

Der Artikel ist hier frei zugänglich

Marshall LJ, Bailey J, Cassotta M, Herrmann K, Pistollato F. Poor Translatability of Biomedical Research Using Animals — A Narrative Review. Alternatives to Laboratory Animals. 2023;0(0). doi:10.1177/02611929231157756

Abstract

The failure rate for the translation of drugs from animal testing to human treatments remains at over 92%, where it has been for the past few decades. The majority of these failures are due to unexpected toxicity — that is, safety issues revealed in human trials that were not apparent in animal tests — or lack of efficacy. However, the use of more innovative tools, such as organs-on-chips, in the preclinical pipeline for drug testing, has revealed that these tools are more able to predict unexpected safety events prior to clinical trials and so can be used for this, as well as for efficacy testing. Here, we review several disease areas, and consider how the use of animal models has failed to offer effective new treatments. We also make some suggestions as to how the more human-relevant new approach methodologies might be applied to address this.

Übersetzer Abstrakt:

Die Misserfolgsrate für die Übertragung von Arzneimitteln aus Tierversuchen auf Behandlungen am Menschen bleibt bei über 92 %, wo sie in den letzten Jahrzehnten war. Die meisten dieser Fehler sind auf unerwartete Toxizität zurückzuführen – d. h. Sicherheitsprobleme, die in Studien am Menschen aufgedeckt wurden, die in Tierversuchen nicht offensichtlich waren – oder mangelnde Wirksamkeit. Die Verwendung innovativerer Tools wie Organs-on-Chips in der vorklinischen Pipeline für Arzneimitteltests hat jedoch gezeigt, dass diese Tools besser in der Lage sind, unerwartete Sicherheitsereignisse vor klinischen Studien vorherzusagen und daher dafür verwendet werden können. sowie für Wirksamkeitstests. Hier überprüfen wir mehrere Krankheitsbereiche und betrachten, wie die Verwendung von Tiermodellen keine wirksamen neuen Behandlungen bietet. Wir machen auch einige Vorschläge, wie die für den Menschen relevanteren neuen Ansatzmethoden angewendet werden könnten, um dies anzugehen.