Reform des Tierschutzgesetzes in Gefahr

Pressemitteilung vom 29.04.2024

Gezielte Desinformation und verzerrte Darstellungen aus der Tierzuchtbranche, dem Tierversuchsbereich und der Landwirtschaft gefährden die Überarbeitung des deutschen Tierschutzgesetzes. Der am 1. Februar 2024 veröffentlichte Gesetzesentwurf enthält in erster Linie längst überfällige Konkretisierungen und Ergänzungen und passt das Gesetz an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Praktiken an.

„Während der erste Referentenentwurf vom Februar den meisten TierschützerInnen nicht weit genug geht, behaupten die Lobbygruppen der Tierindustrie, dass selbst diese minimalen Anpassungen zugunsten der Tiere der Gesellschaft schaden würden. Es war deshalb nicht überraschend, dass der Entwurf nun erneut überarbeitet und weiter abgeschwächt wurde.“, so die Berliner Landestierschutzbeauftragte, Dr. Kathrin Herrmann.

Um in dieser Gemengelage Orientierung zu geben, richtet sich das 31. Berliner Online-Tierschutzforum am Montag, den 29.4.2024, um 19 Uhr an JournalistInnen, MedienvertreterInnen und die interessierte Öffentlichkeit. Im Fokus stehen die wichtigsten geplanten Änderungen und ihre tatsächliche Bedeutung für Tiere und Menschen. Vier ExpertInnen werden den Zuhörenden einen Überblick über die geplante Reform geben und deutlich machen, warum sie in Gefahr ist, obwohl sie bei weitem zu kurz greift: Dr. med. vet. Moira Gerlach von der Akademie für Tierschutz wird auf die geplanten Verbesserungen für Heimtiere eingehen. Die Agraringenieurin Ina Müller-Arnke von Vier Pfoten e.V. wird die Änderungsvorschläge im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung beleuchten. Dr. rer. nat. Norbert Alzmann wird hervorheben, weshalb die geplante Videoüberwachung von Schlachthöfen ein wichtiger Fortschritt wäre. Abschließend wird Dr. iur. Felix Aiwanger vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht Hamburg aufzeigen, wie der Entwurf zu mehr Rechtssicherheit beitragen würde, und den Einfluss von Lobbytaktiken und politischen Manövern auf den weiteren Gang des Gesetzgebungsverfahrens thematisieren.

Kostenfreie Anmeldung: Eventbrite

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Kathrin Herrmann, Landestierschutzbeauftragte
Tel. 030 90254 7609
E-Mail: tierschutzbeauftragte@senmvku.berlin.de