Die Berliner Landestierschutzbeauftragte, Dr. Kathrin Herrmann, und der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Soziales, Michael Thiel, haben am 09.12.2021 den Preis des Landes Berlin zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuche in Forschung und Lehre verliehen.
Dieser mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) ausgelobt.
- ein Projekt der Charité ‒ Universitätsmedizin Berlin und des Bundesinstituts für Risikobewertung von Caroline Frädrich, Dr. Kostja Renko und Prof. Dr. Josef Köhrle: Etablierung einer versatilen High Throughput Screening-Plattform zur Identifizierung endokriner Disruptoren auf Basis der Sandell-Kolthoff-Reaktion.
Initiiert und koordiniert wird der Berliner „Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen“ seit 2011 vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo).
„Der Forschungspreis ist Vorbild und Anregung für weitere Initiativen in der Entwicklung und Anwendung von Alternativen zum Tierversuch. Er fördert zugleich die Vernetzung der Wissenschaft auf dem Weg, Verfahren mit lebenden Tieren für wissenschaftliche Zwecke möglichst vollständig zu ersetzen, wo immer dies methodisch möglich ist.“, so LAGeSo-Präsident Michael Thiel bei der Preisübergabe.
Die Berliner Landesbeauftragte für den Tierschutz, Dr. Kathrin Herrmann: „Auszeichnungen wie der Berliner Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen sind ein wichtiges politisches Signal für eine Abkehr von Tierversuchen und für den Fokus auf innovative, human-relevante Forschung. Die Wissenschaftler:innen, die tierfreie Forschungsmethoden entwickeln und einsetzen, sollten wesentlich mehr Wertschätzung und Förderung für ihre Pionierarbeit erhalten, denn nicht nur lehnt der Großteil der Bevölkerung Tierversuche ab, Ergebnisse aus Tierversuchen sind nur selten auf den Menschen übertragbar.“
Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) sponsert den Preis seit seiner erstmaligen Vergabe. „Der Preis signalisiert weit über Berlin und Brandenburg hinaus, dass neue Methoden sehr gefragt sind, die herkömmliche Tierversuche ersetzen können“, so Prof. Dr. Michael Höcker, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung des vfa. „Pharma- und andere Unternehmen sind interessiert, immer mehr Substanz-Prüfungen auf Alternativmethoden umzustellen, wenn diese zuverlässig sind.“