Berliner Tierschutzbeauftragte lässt die Nachtigallen zu Wort kommen
Die Berliner Tierschutzbeauftragte freut sich über das Interesse der Berlinerinnen und Berliner an unseren heimischen Singvögeln.
Tiere verfügen über ein sehr unterschiedliches Repertoire der innerartlichen Kommunikation.
Unsere heimischen, Nachtigallen (Luscinia megarhynchos) sind berühmt für ihr Gesangsverhalten: während einer einzigen Nacht kann ein Männchen mehrere Tausend Strophen produzieren, die eine verblüffende Vielfalt von mehr als 200 verschiedenen Strophentypen umfassen können. Wie die meisten Singvögel lernen Nachtigallen während ihres ersten Lebensjahres den Gesang von ihren Eltern und anderen erwachsenen Tieren. Sie sind in der Lage anderen Tieren gezielt zu antworten.
Diese Fähigkeiten haben das Interesse der Wissenschaftler geweckt, die Lern-Strategien und Gedächtnis-Mechanismen, die dem Erwerb solch großer Repertoires zugrunde liegen erforschen wollen. Man hat dazu früher den Tieren Gesänge vorgespielt und dann überprüft, welche Gesänge wann in welcher Komplexität erlernt wurden.
In ihrer Forschung verweist die Wissenschaft auf die Tatsache, dass Menschen und Singvögel auf vergleichbare Weise zu sprechen beziehungsweise zu singen lernen. Menschen lernen Sprache und Singvögel lernen Gesang indem sie Artgenossen nachahmen.
Dazu erklärt die Berliner Tierschutzbeauftragte, Diana Plange:
„Die Berliner lieben ihre Nachtigallen. Als Fachtierärztin für Tierschutz und Tierschutzethik darf und muss ich an das Thema auch anders herangehen und die Grundfrage der Ethik der Mensch-Tier-Beziehung stellen: Was dürfen wir mit Tieren tun? Welchen Respekt müssen wir – auch auf der Ebene des Einzeltiers – im Umgang mit wehrlosen und schutzbefohlenen Tieren unseren Mitgeschöpfen entgegenbringen?“