Der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Alexander Straßmeir und der Staatssekretär für Soziales von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Aziz Bozkurt, haben vier vorbildliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber jeweils mit dem in Höhe von 10.000 Euro dotierten Landespreis ausgezeichnet. Drei Firmen wurden für die inklusive Beschäftigung gewürdigt und ein Unternehmen erhielt die Auszeichnung für die inklusive Ausbildung. Die Preisverleihung fand am 20. November im Auditorium Friedrichstraße statt.
Die Gewinner des Berliner Inklusionspreises 2024 sind:
Kategorie „Inklusive Ausbildung“:- Lebenswelten Restaurations GmbH
- Kleinunternehmen: Repro- und Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH
- Mittelständische Unternehmen: Puchmayr Dentaltechnik GmbH
- Großunternehmen: Deutsche Welle (Standort Berlin)
Sieger in der Kategorie „Inklusive Ausbildung“ ist die Lebenswelten Restaurations GmbH – ein Gastronomie-, Catering- und Eventdienstleister. Gegründet 1986 vom Verein Lebenswelten e.V. basiert die Firma auf 37 Jahren Gastronomie-Erfahrung. Das Unternehmen ist im Sinne des Schwerbehindertenrechts ein Inklusionsbetrieb. So erfüllt Lebenswelten den sozialen Auftrag, mindestens 30 Prozent schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Von aktuell 74 Beschäftigten der Firma haben 30 eine Beeinträchtigung. Der Inklusionsbetrieb Lebenswelten hat sich von Anfang an der beruflichen Ausbildung von Menschen mit Handicap verpflichtet. Im Verlauf der 37 Jahre bildete Lebenswelten 130 junge Menschen in gastronomischen Berufen aus. Derzeit gehören acht Auszubildende zum Lebenswelten-Team – fünf von ihnen haben Beeinträchtigungen.
- „Das Ausbildungskonzept der Lebenswelten basiert auf wertvollen Erfahrungen von fast vier Jahrzehnten – stellt sich mit besonderem Engagement den Herausforderungen von heute und ist zukunftsweisend für andere Unternehmen.“, betonte LAGeSo-Präsident Alexander Straßmeir bei der Preisübergabe.
Das Unternehmen Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH gewann in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Kleinunternehmen“. Die Firma Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH erbringt für Geschäfts- und Privatkunden Dienstleistungen in den Bereichen reprografische Gestaltung, Vervielfältigung, Digitalisierung und Archivierung. Die Sicherung der Beschäftigungsverhältnisse hat für die Geschäftsführerin, Karin Meyer, oberste Priorität. Als Geschäftsfrau mit Herz öffnete sie die Tür Ihres Unternehmens von Beginn an für langzeitarbeitslose und eingeschränkte Menschen. Heute verdankt Karin Meyer den Erfolg ihrer Firma zehn Leistungsträgern – sechs von ihnen haben ein Handicap. Und das, obwohl ihre Firma aufgrund der Betriebsgröße nach dem Sozialgesetzbuch IX keiner Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen unterliegt.
- „Die Auszeichnung der Firma Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH belegt eindrucksvoll, dass die soziale Verpflichtung, Menschen mit Beeinträchtigungen inklusiv zu beschäftigen, auch in krisengeplagten Zeiten von Erfolg gekrönt werden kann.“, würdigte Staatssekretär Bozkurt das Engagement des Repro- & Werbezentrums Prenzlauer Berg GmbH.
Das Unternehmen Puchmayr Dentaltechnik GmbH siegte in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Mittelständische Unternehmen“. Den Grundstein des Dentallabors legte 1966 Harry Puchmayr – mit einfachsten Mitteln sowie einer guten Portion Ehrgeiz und Zuversicht im Gepäck. Heute schreibt die Erfolgsgeschichte der Puchmayr Dentaltechnik GmbH sein Sohn, Oliver Puchmayr, weiter – die wirtschaftliche und soziale Verantwortung sind für ihn Programm. 26 Beschäftigte ohne Behinderung des Dentallabors und vier gehörlose Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen – nach modernen Technologien – diverse zahntechnische Produkte. Somit liegt die Beschäftigungsquote des Labors in Höhe von 13,3% weit über den gesetzlichen Vorgaben und ist beispielhaft für andere Unternehmen. Die Türen seines Labors öffnete Oliver Puchmayr für Menschen mit Einschränkungen vor sieben Jahren: Das Konzept ging auf – Nico Heise, der erste gehörlose Zahntechniker, überzeugte durch fachliche Kompetenz und seine sympathische Art.
- „Dieses Inklusionskonzept ist zukunftssicher, denn es basiert gleichermaßen auf Fachkompetenz und uneingeschränkter Wertschätzung Ihrer Fachkräfte.“, lobte Staatssekretär Bozkurt das Unternehmen Puchmayr Dentaltechnik GmbH.
Sieger in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Großunternehmen“ ist die Deutsche Welle (Standort Berlin). Das unabhängige Medienunternehmen setzt sich in 32 Sprachen weltweit für Informations- und Pressefreiheit ein – für fairen Journalismus ohne Grenzen. Die Strategie der Unternehmensziele der Deutschen Welle fokussiert drei Schwerpunkte – People, Processes and Products. Zu dieser Unternehmenskultur bekennen sich am Berliner Standort 699 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – 43 von ihnen haben eine Schwerbehinderung. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von über 6%. Zahlreiche Inklusionsprogramme und Maßnahmen des Unternehmens fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und ermöglichen zugleich Beschäftigten ohne Behinderung, einen Perspektivwechsel für mehr gelebte Inklusion. Um mehr Menschen mit Behinderungen den Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen, beteiligt sich die Deutsche Welle an Modellprojekten – und das mit großem Erfolg.
- „Das herausragende soziale Engagement der Deutschen Welle findet über die Grenzen hinaus höchste Anerkennung.“, würdigte LAGeSo-Präsident Alexander Straßmeir das Medienunternehmen.
Fotos für die Verwendung zur Presseberichterstattung: https://my.hidrive.com/share/cmxdskoewy (am 20.11.24 ab ca. 14:00 Uhr online verfügbar)
Weite Informationen zur Inklusionspreis: berlin.de/inklusionspreis