SW16: Vom Flensburger Löwen bis zur „großen Neugierde“ – An der Wasserkante des Reviers Wannsee

im Revier Wannsee

Revier Wannsee

Wanderkarte

Auch zu diesem Ausflugsort reist man am besten mit dem ÖPNV an. Es sei denn, man möchte die folgende Wanderung hin und zurück laufen, dann bietet sich der große Parkplatz an der Straße “Am Großen Wannsee” an.

Von der Straße folgt man dem Stichweg zum Standbild des Flensburger Löwens, wenn er dann wieder an seinem Platz steht. Momentan wird das Zinkabbild des dänischen Bildhauers Hermann v. Bissen restauriert.

Dieser Löwe steht seit 1938 an dieser Stelle und steht als Siegessymbol der preußischen Truppen über die Dänen. Der Löwe wurde ursprünglich auf dem Flensburger Friedhof von den Dänen aufgestellt, als diese 1850 die Schleswig-Holsteiner besiegten.

Im Umkreis von 200 Metern sind die Gastronomiebetriebe “Bolle´s Bootshaus”, “Seehaase” und “Haus Sanssouci” ansässig und geben die Möglichkeit, sich vor der Wanderung zu stärken. Von der gehobenen Speisekarte bis zum Imbiss ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Links (östlich) hinab zum Wannseeufer geht es weiter. Über diesen Weg erreicht man Heckeshorn mit einem schönen Blick über Wannsee und Havel. Vorbei an der gleichnamigen Wasserrettungsstation schweift der Weg entlang des Ufers in nordöstliche Richtung. Über den Weg “Haveleck” passiert man einige kleine Sandbuchten, die nicht nur zum Sonnenbaden einladen. Am Tiefehorn geht dieser Weg über in die Uferpromenade der Havel. Diese Promenade führt nach Südwesten in Richtung Pfaueninsel. Immer wieder gibt es Sichtschneisen über das Wasser nach Kladow. Auf Höhe des nördlichen Pfaueninselufers erreicht man eine große offene Bucht, in der man auf einer überdimensionierten Bank eine Rast einlegen kann. An dieser Badebucht steht, neben der Wasserrettungsstation Jagen 95, auch ein erneuter Toilettencontainer. Einen Kilometer weiter befindet man sich im Jagen 97 an einer kleinen Landzunge, von der aus man schon die Fähre zur Pfaueninsel sehen kann. Auch dort ist nicht nur ein kleiner Strand, sondern auch wieder ein Toilettencontainer.

Fünfhundert Meter weiter steht man auf dem Vorplatz zur Fähre auf die Pfaueninsel. Hier findet man im Wirtshaus zur Pfaueninsel täglich von 9.00-20.00 Uhr erneut die Möglichkeit zur Stärkung. Ein Abstecher auf die Insel ist sehr zu empfehlen. Seit 1924 ist dieses zum Weltkulturerbe gehörende Gartendenkmal auch Naturschutzgebiet. Für nur 2,-€ (ermäßigt 1,-€) hat man die Möglichkeit, auf den Spuren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. zu wandeln. Die Fährfahrt ist inklusive.

1793 erwarb Wilhelm II. diese 67 ha große Insel mit damaligen Namen Kaninchenwerder für die Schaffung einer Gartenanlage. Ein Jahr später wurde das Schloss und die Meierei gebaut. Der Hofgärtner Fintelmann gestaltete seit 1806 das Aussehen der Insel. Zehn Jahre später nahm auch Peter Joseph Lenné Einfluss auf die Anlage. Bis 1834 gestalteten beide zusammen die Gartenanlage, wie sie bis heute noch zu bewundern ist. Die freilaufenden Pfauen sind immer wieder eine Attraktion für die Besucher der Insel.

Da man bei dem Besuch der Pfaueninsel schnell die Zeit vergessen kann, sollte man sich überlegen, ob es noch möglich ist, die nächsten 3,4 Kilometer (ca. 1 Std.) abzulaufen oder ob man lieber mit dem auf dem Vorplatz fahrenden Bus 218 zurück fährt.

Auf dem Festland führt der Weg weiter nach Südwesten am Ufer entlang. Der Weg hat sich deutlich verbreitert und ist in Fuß- und Radweg unterteilt. Auch hier gibt es immer wieder Sichtschneisen über die Havel nach Brandenburg. Die Wanderung geht unterhalb von Nikolskoe und der Kirche St. Peter und Paul vorbei. Auf der anderen Uferseite ist immer deutlicher die Sacrower Heilandskirche zu sehen. Entlang der Wasserkante geht es in eine Bucht, an dessen tiefster Stelle das Wirtshaus Moorlake zu finden ist. Der schöne Gastgarten lädt zum Verweilen ein.

Auf der anderen Seite der Bucht entfernt man sich von Moorlake und erreicht nach einiger Zeit das Krughorn. Hier endet der Berliner Wald und man betritt den Volkspark Klein Glienicke. Durch das Jägertor kann der 120 ha großen Volkspark Klein Glienicke aus nördlicher Richtung betreten werden. 1814 kam der preußische Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg in den Besitz des Gutes Glienicke. 1816 begann Peter Joseph Lenné mit der ersten Gestaltung der Parkanlage. Dieser Park wurde 1824 von Prinz Karl von Preußen gekauft. Die Gestaltung des Landschaftsparks erfolgte durch Hofbaumeister Karl Friedrich Schinkel und erneut Peter Joseph Lenné.

Die Wanderung führt jedoch nicht hinein in den Park, sondern bleibt weiter am Wasser. Auf diesem Weg öffnet sich der Blick auf das Wasser und dahinter auf Potsdam. Ein paar Meter weiter sieht man schon bald die Teufelsbrücke, die bewusst nicht komplett fertig gebaut wurde. Der an die Brücke heranreichende Holzsteg gehört nicht zu den Restaurierungsarbeiten, die momentan am Wasserfall von Ludwig Persius durchgeführt werden.

Weiter südlich erscheint eine Befestigungsanlage des dahinter liegenden Maschinen- und Gärtnerhauses. Nach weiteren Minuten erscheint linker Hand das Hirschtor, durch das man den Park aus Westen kommend begehen kann. Sieht man einige Zeit später erneut ein grandioses Bauwerk auf der linken Seite, steht man vor dem Casino, das im italienischen Pavillon-Stil ebenfalls von Schinkel in den Jahren 1824-25 errichtet wurde. Von diesem Punkt aus sieht man ebenso die Glienicker Brücke, die Berlin und Potsdam verbindet und einen nicht weniger bedeutenden geschichtlichen Hintergrund hat.

Erreicht man die Königsstraße, steht man direkt an der “Großen Neugierde”. Auch diese wurde von Karl Friedrich Schinkel im Jahre 1835 erbaut. Das Monument des “Lysikrates” in Athen war Vorbild für das zylindrische Oberteil mit Dreifuß. Dieser Pavillon wurde als Tee- und Ruheplatz errichtet mit Blick auf die Brücke und über den Tiefen See bis zum Schloss Babelsberg.

Heute ist auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens dieser Platz sicher kein Ruheplatz und so findet diese Wanderung hier ihr Ende und man kann mit dem Bus 316 wieder zurück zum S-Bhf Wannsee fahren.

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