SW10: Eine Seefahrt die ist lustig... – Mit dem Schiff ins Revier Gatow

Bucht von Kladow

Revier Gatow

Wanderkarte

Start des Ausflugs ist der Anleger Wannsee.
Die im Jahre 1960 in der Teltow-Werft erbaute “MS Lichterfelde” fährt zu jeder vollen Stunde nach Kladow. (Mo-Fr. 6.00-19.00, Sa 7.00-19.00, So 10.00-19.00 Uhr) Wer einen gültigen Fahrschein der BVG / S-Bahn besitzt, für den ist die Schifffahrt inklusive. Nach 20 Minuten erreicht man den Anleger Kladow, wo die Wanderung beginnt.

Kladow war einst eine slawische Siedlung, die um 1300 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Bis 1920 war diese Siedlung im Besitz des Spandauer Benediktinerinnenklosters und wurde dann dem Bezirk Spandau eingegliedert.

In nördliche Richtung (nach rechts) gelangt man über die Imchenallee – vorbei am Wasserwerk – auf das Tor des Gutshofes Neu-Kladow.

Dieser Gutshof gehörte 1799 dem preußischen König Friedrich Wilhelm III, der das Anwesen seinem Kabinettsrat Anastasius Ludwig Mencken überließ. Die Tochter des Kabinettsrates, Wilhelmine Luise, wohnte von 1800 bis 1806 auf dem Gut. Wilhelmine heiratete Ferdinand von Bismarck und bekam einen Sohn namens “Otto von Bismarck”. 1887 übernahm Robert Guthmann den Gutshof, nachdem 17 Besitzer die Gutsanlage heruntergewirtschaftet hatten. Unter der Führung seines Sohnes Dr. Johannes Guthmann wurde durch den Architekten Schultze-Naumburg die komplette Anlage von 1909-12 überarbeitet. Es entstehen die Torhäuser, Naturtheater, Gartenpavillon und die Parkmauer. 1929 kauft die Stadt Berlin den Gutshof und 1932 ging er über in Reichsbesitz. Es wurden Baracken gebaut, die als Lazarett dienten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges (1945) wurde die Anlage bis 1995 als Erholungsheim der Arbeiterwohlfahrt genutzt. 1995 wurden die Bauten und die Parkanlage unter Denkmalschutz gestellt. In den vergangenen Jahren wurde der Großteil der verfallenden Baracken abgerissen.

Vor dem Tor führt der Weg nach rechts entlang der Gutsmauer. An seinem Ende geht es nach links durch einen kleinen Torbogen und der Blick öffnet sich in die Parkanlage mit seinen Obstbäumen. Dem Weg folgend, vorbei unterhalb des Herrenhauses, geht es über eine Holzbrücke, nach der man auf den früheren britischen Yachtclub stößt. Auf der linken Seite wird das Gelände umrundet und am Ende des Zaunes zweigt der weitere Wegeverlauf vom Hauptweg über eine Wiese nach rechts ab. Über diesen Weg erreicht man das Ernst-Liesegang-Ufer. Der Uferweg schlängelt sich entlang der Wasserkante zum Breitenhorn. Kurz vor dem Badestrand am Breitehorn kommt man am Restaurant Seeblick vorbei. Dort kann man, außer donnerstags, eine Erfrischung zu sich nehmen und den Blick über die Havel genießen. Wer eine Erfrischung in der Havel bevorzugt, kann nach der Wegbiegung am Badestrand baden gehen. Nach der Erfrischung wird das Restaurant Seeblick umrundet und man geht – weg vom Wasser – auf einen Parkplatz, den man in westliche Richtung (nach rechts) überquert und die Zubringerstraße erreicht. Gegenüber der Einfahrt auf den Campingplatz befindet sich der Zugang in den Wald. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man rechter Hand eine mächtige Kastanie (Naturdenkmal). Der Wanderweg geht nach der Böschung geradewegs weiter (zwischen dem Zaun der Kastanie und einer einfachen Holzbank mit Tisch). Dieser Weg führt auf den “Krankenkassenweg”, dem man nach Nordwesten (rechts) folgt.

Der “Krankenkassenweg” bekam seien Namen durch die Nutzung der Anwohner, die über diesen Weg die Zweigstelle einer Krankenkasse erreichten.

Dieser Weg würde direkt auf dem Kladower Damm enden. Doch ca. 150-200 Meter vorher geht man nach Norden (rechts) bis man auf den Breitehornweg trifft, auf dem man nach Nordwesten ( links) auf den Kladower Damm trifft. Hier gibt es die Möglichkeit, mit dem Bus 134 die Tour abzubrechen und zurück ins Zentrum Kladow oder in Richtung Spandau zu fahren. Die Wanderung geht weiter über die Zufahrt zur Försterei Gatow, die sich ca. 50 Meter nördlich der Kreuzung befindet und nach Westen (links) abgeht. Vorbei an der Försterei gelangt man, ca. 100 Meter weiter, an der nächsten breiten Abzweigung nach Norden (rechts) auf die “Hellen Berge”.
“Helle Berge” nennt sich diese Erhebung im Hohengatow, da bei der früheren Beweidung der helle Sand des Untergrundes sichtbar war.

Nach der “Überwindung” des “Berges” zweigt die Tour an der nächsten großen Kreuzung nach Westen (links) auf das “Voglersche Gestell” ab.
Herr Vogler war der Namensgeber des “Voglerschen Gestelles”. Er war der ehemalige Wirt der “Waldhütte”, die sich am östlichen Ende dieses breiten Weges befindet.

An der Wegkreuzung stehen erneut eine einfache Holzbank und ein Tisch. Der Wanderweg führt auf dem “Voglerschen Gestell” bis zum Zaun des ehemaligen britischen Flughafens Gatow.

Der Flugplatz wurde 1935 von den Nationalsozialisten gebaut. Die Luftkriegsschule 2 und die Luftkriegsakademie der Deutschen Luftwaffe wurden dort untergebracht und bildeten die wichtigsten Ausbildungszentren der Luftwaffe. Im Mai 1945 wurde der Flughafen von der Roten Armee besetzt. Doch bereits zwei Monate später übergaben sie der britischen Royal Air Force diesen Stützpunkt im Zuge des Gebietsaustausches. 1946 gab es den ersten Linienflug Berlin-Hamburg-London mit einer BEA DC-3. Am 18. Juni 1994 zogen sich die Alliierten aus Berlin zurück und am 07. September 1994 übernahm die Bundeswehr dieses Gelände. Seit 1995 ist der Flugverkehr komplett eingestellt und das Gelände beherbergt heute die General-Steinhoff-Kaserne und das Luftwaffenmuseum Flugplatz Gatow.

Am Ende des Weges geht man nach Norden (rechts) ein kurzes Stück entlang des ehemaligen Flughafens. Der Weg macht eine Biegung nach Westen (links), vorbei an einer Schutzhütte, und führt auf der “Lentonallee” (Lenton war ehem. britischer Militärangehöriger) direkt auf den “Groß Glienicker Weg”. Auf der anderen Straßenseite geht die Wanderung wieder in den Wald und führt nach wenigen Metern auf eine Wegkreuzung, auf der der äußerste rechte Weg nach Norden gewählt wird. Nach einiger Zeit erscheint auf der rechten Seite ein Waldspielplatz, der in Richtung zur Torwand überquert wird. Links neben der Torwand geht ein kleiner Pfad ab, der den Wanderer direkt zu einem Maschendrahtzaun führt. An diesem Wildzaun geht die Wanderung entlang in westliche Richtung. Hinter diesem Zaun befindet sich Bauernwald und der Campingplatz des Bauern Wolte. Entlang des Zaunweges erreicht man eine Böschung, an der der Weg nach Süden (links) abbiegt und bis zur Siedlung Habichtswald/Außenweg führt. Schon gleich nach dem Erreichen dieser Siedlung geht es nach Nordwesten (rechts) auf dem breiten Weg namens “Schwarzer Weg” bis zur Potsdamer Chaussee, wo das Ende der Wanderung erreicht ist. Von dort fährt man mit dem Bus 135 zurück nach Kladow. Vom Ortskern geht es hinunter zur BVG Fähre, die regelmäßig zu jeder halben Stunde (´31) bis 19.00 Uhr zurück nach Wannsee fährt. Diese abschließende Fährfahrt rundet eine schöne Wanderung ab.

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