Vom „Nie wieder“ zum Heute
Bild: BA Treptow-Köpenick
Am 28. März 2015 nahm Bezirksbürgermeister Oliver Igel auf Einladung seines Amtskollegen aus der italienischen Partnerstadt Albinea, Nico Giberti, an der bewegenden Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages zum Ende des 2. Weltkrieges teil. Gemeinsam mit dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Peter Groos, legte er am Gedenkstein für die Opfer des 2. Weltkrieges „Mai Piu – Nie wieder“ einen Kranz nieder. In einer feierlichen Prozession von ehemaligen Widerstandskämpferinnen, Repräsentant/innen der Kommune und Angehörigen der englischen Fallschirmjäger ging es dann zur Villa Rossi, dem Ort der Ereignisse, in die auch der Treptower Soldat Hans Schmidt im August 1944 involviert war. Am Abend wanderten über 100 interessierte Bürger/innen auf dem Weg, den die Partisanen seinerzeit von den Bergen nach Albinea nahmen und würdigten den Mut der Partisanen und der Alliierten bei der Befreiung Italiens.
In seiner Rede erinnerte Oliver Igel an das Schicksal der italienischen Kriegsgefangenen. Oliver Igel sagte: „[…] Dabei sind wir uns jedes Mal wieder durchaus bewusst, dass unsere Freundschaft auch auf einem schweren Vermächtnis basiert. 1944 noch war Albinea von deutschen Soldaten besetzt. Seit 1943 wurden über 600.000 Italiener vom nationalsozialistischen Regime gefangen gehalten.“ […]
Weiterhin hob Bezirksbürgermeister Igel die Bedeutung dieser lebendigen und aktiven deutsch-italienischen Städtepartnerschaft gerade auch in einem krisenhaften Europa hervor: „[…] Dies ist der gesamteuropäische Effekt. Er wird untermauert durch viele lokale Partnerschaften. Eine davon ist unsere gemeinsame zwischen Albinea und Treptow-Köpenick. Ich bin sehr froh darüber, dass wir sie in den zurückliegenden Jahren mit so viel Leben erfüllen konnten. Und das wollen wir auch weiterhin tun. Denn es gilt, das Zusammenleben der Völker zu fördern. Das können wir am besten tun, wenn wir das mit unserem Beispiel vorleben. Wie nötig das ist, hat aktuell wieder das Ergebnis der Regionalwahlen in Frankreich gezeigt. […] Der beste Weg, Frieden zu erhalten und die Verständigung zwischen den Völkern zu unterstützen, ist es, die Menschen miteinander reden, essen, Sport treiben und die Kultur genießen zu lassen. Lassen Sie uns gemeinsam auf diesem Weg weiter voranschreiten“
Im Anschluss wurde sich dann dazu ausgetauscht, welche Projekte beide Städte in diesem Jahr umsetzen wollen und verschiedene Vereine besucht. Das junge Team um den neuen Bürgermeister von Albinea hat ganz konkrete Vorstellungen zu Zielen und Inhalten der Städtepartnerschaft. Hauptanliegen ist es dabei, möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Albinea und Treptow-Köpenick die Gelegenheit zu geben, sich kennen zu lernen und miteinander in Kontakt zu kommen. Bezirksbürgermeister Oliver Igel freut sich sehr über einen geplanten Besuch der Italiener/innen Anfang Mai in Treptow-Köpenick. Außerdem lud er Jugendliche zur Teilnahme an der internationalen Jugendbegegnung United Games of Nations in den Bezirk ein. Die italienischen Sportsfreunde wollen dann im August Jugendliche aus Treptow-Köpenick zu der großen „Olympiade der Trikolore“ in Reggio begrüßen.
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