Seit 2002 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Treptow-Köpenick und Izola in Slowenien. In diesem Jahr hat erstmals das „Stadttheater Cöpenick“ mit seinem TheaterJugendClub (TJC) beim Gemeindetag in Izola am 10. Juli 2011 den Heimatbezirk mit einer Inszenierung vertreten. Neun junge Schauspieler/innen und Techniker/innen des Stadttheaters haben nicht nur den deutschsprachigen Urlaubsgästen sondern auch den Einwohnern auf dem Manzioli Platz im Herzen Izolas ein besonderes Theaterstück präsentiert. Auch wenn das aufmerksame Publikum – aufgrund der sprachlichen Hürde – dem Stück nicht wortwörtlich folgen konnte, so war aufgrund seiner Inszenierung und der darstellerischen Kraft der jungen Schasuspieler/innen doch klar, worum es geht. Der TheaterJugendClub bekam begeisterten Applaus und einige besonders interessierte Damen und Herren aus dem Publikum kamen im Anschluss an die Vorstellung mit den Darsteller/innen und dem Regisseur ins Gespräch.
Gezeigt wurde das Psycho-Drama “Die Erpressung” frei nach dem Stück „Liebe Jelena Sergejewna“ der russischen Autorin Ljudmila Rasumoswkaja. Frei nach dieser Stückvorgabe wurde in einer Bearbeitung des Regisseurs, Herrn Müller, daraus das Psycho-Drama mit dem Titel „Die Erpressung“. Der Grundaspekt in dieser Inszenierung ist zwar die Erpressung; hinter dem psychologischen Spiel der Schüler wird jedoch bald ein grundsätzlicher Konflikt zwischen zwei Lebenshaltungen deutlich. Jelena Sergejewna ist mit einem unbedingten Glauben an den Staat aufgewachsen. Ganz anders die vier Schüler, sie glauben an die Macht des Stärkeren und an die Macht des Geldes. Zwei Generationen prallen aufeinander und ihre gegensätzliche Sicht der Dinge.
Die Autorin Ljudmila Rasumoswkaja (geboren 1946) gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen russischen Dramatikern und geriet durch ihre schonungslose Darstellung der sowjetischen Jugend in Konflikt mit der Zensur. Ihr wichtigstes Stück, „Liebe Jelena Sergejewna“ wurde kurz nach der Uraufführung 1982 aus Zensurgründen abgesetzt. Unter Gorbatschow wurde dieses Verbot 1987 wieder aufgehoben. Sofort wurde dieses Stück zu einem Welterfolg und 1988 verfilmt.
Nähere Informationen zum „Stadttheater Cöpenick“ finden Sie hier: www.stadttheatercoepenick.de