Bezirksamt erinnert an Kurt Löwenstein
Bild: Bezirksamt Neukölln
Pressemitteilung vom 28.02.2023
Anlässlich des 90. Jahrestags der Erstürmung der Wohnung Kurt Löwensteins durch die SA hat das Bezirksamt in einer Gedenkzeremonie an Löwensteins ehemaligem Wohnhaus in der Geygerstr. 3 des langjährigen Neuköllner Volksbildungsstadtrats gedacht.
Bildungsstadträtin Karin Korte würdigte ihren wohl bekanntesten Amtsvorgänger für seine Verdienste um eine gerechtere, progressive, emanzipierte Bildung. Vor rund 50 Teilnehmenden, darunter Bruno Osuch, der langjährige Präsident des Humanistischen Verbandes von Berlin-Brandenburg und mehrere Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung, erinnerte Korte ebenfalls an das Schicksal des Neuköllner Reformpädagogen Fritz Karsen, der nur eine Woche zuvor von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst an der Karl-Marx-Schule – der von ihm gegründeten ersten deutschen Gemeinschaftsschule – entfernt worden war.
Löwenstein und Karsen hatten sich gemeinsam für eine tiefgreifende Reform des Bildungswesens in Neukölln eingesetzt. Ihr Plan eines von Bruno Taut zu errichtenden neuen Schulzentrums für bis zu 3.000 Schüler:innen am Dammweg konnte auch aufgrund der Machtübergabe an die Nationalsozialisten nicht mehr verwirklicht werden. Lediglich ein Pavillon von Taut auf dem Gelände ist erhalten.
Bezirksstadträtin Korte erinnerte vor diesem Hintergrund an die Verantwortung der heutigen Generation, die Erinnerung an die vom Nationalsozialismus Verfolgten zu bewahren. „Nie wieder“ dürften niemals bloße Worte sein. Es sei die gemeinsame Pflicht aller Menschen, auch danach zu handeln.
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