Ärztemangel in Gesundheitsämtern
Pressemitteilung vom 23.01.2018
Angesichts von 500 unbesetzten Vollzeitstellen in den Berliner Gesundheitsämtern fordert Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke schnelle Lösungen vom Senat. Vorbild könnte Hamburg sein. Dort werden Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst genauso bezahlt, wie Ärzte in den Kliniken. Möglich ist das durch eine Ausnahmeregelung im Tarifvertrag.
Falko Liecke:
bq. Wir müssen derzeit berlinweit 55 Arztstellen neu besetzen. Das wird uns niemals gelingen, wenn wir kein vergleichbares Gehalt bieten können. Die Ankündigung der Gesundheitssenatorin, eine Zulage zahlen zu wollen, reicht aber nicht aus. Wir brauchen die Angleichung an das Einkommen von Klinikärzten sobald wie möglich. Die Senatorin muss einen klaren Fahrplan vorlegen, wann und wie sie das umsetzen will.
Jegliche Zulagen sowie über- und außertarifliche Zahlungen müssen auch für bereits in den Gesundheitsämtern tätige Ärzte gelten.“
Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) werden nach dem für Berlin gültigen Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Das Gehalt liegt deutlich unter dem, was Ärzte in Krankenhäusern verdienen. Die Differenz beträgt laut Angaben des Marburger Bundes bis zu 2.000 Euro brutto pro Monat.
Zuletzt hatten der Marburger Bund sowie der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes eine Tarifangleichung gefordert.
Zu den Aufgaben der Gesundheitsämter zählen die berlinweiten Einschulungsuntersuchungen, die Erfassung meldepflichtiger Erkrankungen und die Hygieneüberwachung in Kliniken und Arztpraxen.
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