Die Teilnahme am Projekt „50 Klimapartnerschaften bis 2015“ ist die konsequente Fortführung der intensiven Zusammenarbeit in der kommunalen Entwicklungspolitik innerhalb der deutsch- nicaraguanischen Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael del Sur.
Dieses Projekt hat das Ziel, gemeinsam ein Handlungsprogramm zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu erarbeiten.
Im Rahmen der bereits seit 1986 bestehenden Städtepartnerschaft konnten schon zahlreiche Projekte in den Bereichen Abfallwirtschaft, Wasserversorgung, Gesundheitswesens, Bildung, Armutsbekämpfung, Menschenrechte und Nothilfen realisiert werden.
In den Jahren 2013-2015 erfolgte eine erstmalige Projektkooperation auf Verwaltungsebene („Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte – NAKOPA“).
Die Beweggründe zur Etablierung der Klimapartnerschaft sind auf beiden Seiten unterschiedlich. San Rafael del Sur ist bereits heute stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und lange Trockenperioden sowie eine Verschiebung der jahreszeitlichen Wetterabfolge gefährden die Ernten und damit die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Die dadurch entstehende wirtschaftliche, soziale und auch politische Instabilität kann die gesamt Entwicklung des Landes gefährden. Mit der Klimapartnerschaft werden in San Rafael del Sur aber auch konkrete Erwartungen verbunden, die sich einerseits in einer stärkeren Ausprägung des Umweltbewusstseins der Bevölkerung und andererseits in der Umsetzung von Projekten zur Klimaanpassung widerspiegeln sollen.
In Friedrichshain-Kreuzberg ist der Hauptgrund zur Teilnahme an dem Projekt „50 Klimapartnerschaften bis 2015“ das Bewusstsein, als Teil eines Industrielandes erheblich zum Klimawandel beizutragen und insbesondere auch für dessen Auswirkungen im sogenannten globalen Süden mit verantwortlich zu sein. Daneben sind die spürbaren klimatischen Veränderungen und die damit verbunden Folgen für Natur und Mensch im städtischen Raum ein weiterer Beweggrund gewesen, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Neben der unterschiedlichen Ausgangslage zum Engagement im Klimaschutz sind beide Kommunen jedoch davon überzeugt, dass Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel als eine globale Herausforderungen nur gemeinsam gelingen können.